Einsatz

Osterei


Zusammen mit einem sehr erfahrenen Kollegen und mittlerweile auch Notfallsanitäter bin ich an Ostern Nachts auf dem RTW unterwegs.
Bislang war die Schicht eher ruhig, doch wir haben recht viel Routineaufgaben erledigt und waren somit gut beschäftigt.
Mein Kollege lässt mich begleiten um Erfahrung zu sammeln.

Nach Mitternacht werden wir zu einer Ambulanzfahrt alarmiert. Es soll zu einem Patienten gehen, der wohl irgendwas am Ellbogen hat und bislang nicht zu einem Arzt gehen konnte. Die Leitstelle meint, dass wir uns dies mal ansehen sollen.
Auf der Anfahrt sind sich mein Kollege und ich bereits einig, dass der Patient ohne Papiere um diese Zeit wohl eine Kostenübernahme für den Transport unterschreiben müsste.

An der Einsatzstelle angekommen, öffnet uns nach dem Klingeln die Ehefrau des Patienten die Türe und begleitet uns in die Wohnung ins Wohnzimmer. Dort sitzt der ca. 30-jährige Patient auf dem Sofa. Er ist sichtlich entspannt und auch froh, dass sich jetzt endlich jemand um sein Problem kümmert. Er erzählt auf Nachfrage, dass er am linken Ellbogen seit ca. 2 Wochen eine sehr große Blase gehabt habe und diese sei nun innerhalb kürzester Zeit verschwunden und er mache sich daher Sorgen. Ich bin erst einmal sprachlos, weiß nicht, was ich sagen soll. Ich schaue mir den Arm an, keine Auffälligkeiten, keine neuen Bewegungseinschränkungen, nichts sichtbar. (mehr …)

Überblick Adventskalender


Wie in den vergangenen Jahren auch, hoffe ich, dass euch mein Adventskalender etwas gefallen hat. In diesem Jahr gab es eben einmal verschiedene Geschichten aus meinem Rettungsdienstleben. Es war auch für mich schön, einige Geschichten aus meinem Gedächtnis zu holen, was man so alles erlebt hat.
Gerade die letzten Türchen vor Weihnachten waren aber dann doch sehr aktuell und haben mich die letzten Tage bewegt.

Hier nun noch einmal der Überblick mit entsprechender Beschreibung:

Tür 1: Teamarbeit

Tür 2: Teamarbeit – Ausbildung ist wichtig

Tür 3:  upps, dieser Beitrag wurde aus diversen Gründen (noch) nicht veröffentlicht, es kommt aber ein Nachholtürchen

Tür 4: Kindernotfall

Tür 5: Sinnlos oder Rückenschmerzen in der Nacht

Tür 6: Teddybären Reanimation

Tür 7: Alles Irre

Tür 8: Verkehrsunfall im Wohnmobil ?

Tür 9: Kommunikation als Grundlage

Tür 10: Notfall Verlegung

Tür 11: Rettung einmal anders (tierisch)

Tür 12: Heute wirds blutig

Tür 13: Tödlicher Männerschnupfen

Tür 14: Empathie

Tür 15: Premiere auf der Außenwache

Tür 16: Optimale Versorgung: Sturz aus innerer Ursache

Tür 17: Entspannt auf der nächsten Außenwache

Tür 18: Intoxikation – einmal Polizei und Eigenschutz

Tür 19: Seltsame Situation oder auch Aufpasser sein

Tür 20: Blaulichtengel als Ärztin ?

Tür 21: Manchmal helfen Ratschläger vom Rettungsdienst eben besser

Tür 22: Versorgungsproblem oder Notfälle in unserer Zeit

Tür 23:  Das Positive bleibt

Tür 24: Weihnachten bei Blaulichtengel

Adventskalender Nr. 4: Kindernotfall


Am Ende einer Schicht mit einer sehr netten und fachlich kompetenten Kollegin geht es für uns von der Klinik aus noch einmal zu einem Einsatz. Gemeldet ist ein Kindernotfall mit Z.n. Sturz, jetzt Übelkeit, Erbrechen, Kind apathisch. Wir fahren mit Sonderrechten einmal quer durch die Stadt.

Auf der Anfahrt sind wir noch recht entspannt. Meine Kollegin fährt und ich darf begleiten, es ist bereits der 8. Einsatz in dieser Schicht. Wir denken, dass es sich beim Kind wohl einfach um eine Gehirnerschütterung handeln wird.

Am Einsatzort warten bereits mehrere Einweiser auf uns. Alle sind sehr hektisch und aufgebracht. Wir folgen ihnen. In der Wohnung kommt uns die Mutter mit ihrer Tochter auf dem Arm liegend entgegen. Das Kind liegt sehr regungslos auf dem Arm, ist fast 4 Jahre alt und hat die Augen offen. Es schreit nicht und macht auch sonst wenig, es liegt einfach nur da. Auf Nachfrage bei der Mutter erfahren, wir, dass die kleine Maus wohl vom erhöhten Bett gefallen ist, sie war zunächst noch wach und unauffällig, dann hat sie erbrochen und jetzt sei sie nur noch so schläfrig. (mehr …)

Hintergrundinformationen: Pseudokrupp


Pseudokrupp (Laryngitis subglottica) ist eine Erkrankung der oberen Atemwege, bei der die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes/ Larynx unterhalb der Stimmbänder und die Trachea entzündet und angeschwollen ist.

Charakteristisch ist ein anfallartiger bellender, trockenere Husten (Krupphusten) sowie eine Heiserkeit. Beim Einatmen entsteht ein pfeifendes Geräusch (inspiratorischer Stridor).

Meist ist die Erkrankung zwar selbstlimitierend, doch in schweren Fällen kommt es durch die Verengung der Atemwege zu starker Atemnot, die für das Kind lebensbedrohlich werden kann. Hier kann es zu sehr angestrengter Atmung mit Einziehungen Einziehungen der Zwischenrippenräume (Intercostalraum) und der Drosselgrube (Fossa jugularis) kommen

Ist durch die Behinderung der Atemwege schließlich keine ausreichende Sauerstoffversorgung mehr gewährleistet, treten Tachykardie und eine Zyanose von Lippen und Fingernägeln hinzu. Der Übergang in ein solches lebensbedrohliches Krankheitsbild ist jederzeit möglich und nicht vorhersehbar.

Die Symptome treten häufig plötzlich mitten in der Nacht bei zuvor völlig gesunden Kindern auf. Das subjektive Gefühl der Luftnot führt oft zu Angst und Unruhe der Kinder, was die Symptomatik verstärken kann.

Hauptsächlich betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder zwischen dem 6. Monat und 5 Jahren, da hier der Kehlkopf noch sehr eng ist. Nur sehr selten sind Jugendliche und Erwachsene betroffen.

Gehäuft tritt das Krupp-Syndrom in der kalten Jahreszeit auf.

Pseudokrupp entwickelt sich meist als Folge einer Infektion mit Viren:

Typischerweise geht dem Pseudokrupp meist eine fieberhafte, virusbedingte Erkältung von mehrtägiger Dauer voraus.

  • überwiegend ParainfluenzaViren
  • zudem InfluenzaViren, Respiratory SyncytialViren (RS-Viren), Adenoviren, ECHO-Viren, RötelnViren, Masern-Viren
  • Der Infekt der Atemwege, die letztlich zum Pseudokrupp führt, ist ansteckend: Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion – die Ursachen sind also Husten, Niesen oder enger Kontakt mit Betroffenen. Da die Pseudokrupp-Erreger an der Luft höchstens wenige Stunden ansteckend sind, ist eine Übertragung durch Kleidung oder Spielzeug in der Regel auszuschließen.

Für das spasmodische Krupp-Syndrom werden neben Viren zusätzliche allergische Prozesse verantwortlich gemacht.

Seltener kann ein Krupp-Syndrom auch durch Bakterien (z.B. Pneumokokken) ausgelöst werden.

Externe Noxen (Zigarettenrauch, Luftverschmutzung, Hausstaub, Tierhaare) können Trigger für die Auslösung eines Krupp-Syndroms sein.

 

Quellen:

Lehrbuch für Notfallsanitäter, 1. Auflage, Cornelsen

http://flexikon.doccheck.com/de/krupp-syndrom

http://www.onmeda.de/krankheiten/pseudokrupp.html

Einsatzbericht: Kind Atemnot


Einsatzmeldung: Notarzteinsatz: Kind erkrankt, V.a. Pseudokrupp

Vorgefundene Situation am Einsatzort:
An der Haustüre empfängt uns der Opa des erkrankten Kindes und bringt uns ins Wohnzimmer des Hauses. Der Notarzt ist bereits seit einigen Minuten vor Ort. Im Wohnzimmer sitzt die Oma des ca. 3-jährigen Mädchen mit dem Kind auf dem Schoss auf dem Sofa. Das Mädchen ist wach und ansprechbar, jedoch deutlich erregt und leicht weinend. Bereits von weiten ist der bellende Husten mit Dyspnoe hörbar.

Verdachtsdiagnose/ Arbeitsdiagnose: Pseudokrupp

Vitalparameter/ Monitoring:
RR : —
Puls: 90 bpm
EKG: —
SpO²: 100 %
AF: 25/ min
BZ: —

Beschreibung des Einsatzablaufs mit zeitlichem Verlauf:

Nachdem wir von dem Opa der kleinen Patientin in das ebenerdig gelegene Wohnzimmer des Hauses gebracht werden, finden wir dort auf dem Sofa sitzend die Oma mit dem dreijährigen Mädchen sitzen. Die kleine Patientin hat einen sehr deutlichen anfallartigen, bellenden, trockenen Husten mit inspiratorischer Stridor. Zudem ist das Mädchen sehr erregt und weint leicht. Die Oma versucht das Kind zu beruhigen.

Der Notarzt hat bereits eine erste Anamnese und Untersuchung bei der Patientin durchgeführt und macht uns eine kurze Übergabe. Das Mädchen hat wohl seit einer halben Stunde den Kruppanfall mit starken bellenden Husten, davor war wohl ein leichter Infekt bekannt. (mehr …)

Einsatz G7-Gipfel


Wie bereits berichtet, war ich auch im Rahmen des G7-Gipfels in Elmau im Einsatz.

Ich möchte hierüber auch berichten, doch da es teilweise internere Berichte sind, werde ich die Artikel über meine Tätigkeit in der Leitstelle hier mit einem Passwort versehen.

Das Passwort ist jedoch nicht geheim und dient nur etwas zum Schutz der Beiträge.

Es lautet:   I  L  S   in der Schreibweise: groß und zusammen geschrieben