Ausbildung

Die Frage nach dem Warum


Immer wieder werde ich von Bekannten und Freunden, aber auch von Arbeitskollegen gefragt, was mich zum Rettungsdienst gebracht hat und auch warum ich dort noch eine Berufsausbildung gemacht habe.

Die meisten meinen dazu auch, dass sie das ganze so nicht könnten bzw. mich dafür bewundern.

Für mich selbst ist dies keine große Sache und ich bin hier einfach hinein gewachsen. Von Klein auf war ich bei meiner Hilfsorganisation oft bei Veranstaltungen durch meine Eltern dabei. Irgendwann einmal hat es mich jedoch aber nicht mehr sonderlich interessiert, offizielles Mitglied war ich zu dieser Zeit nicht.

Doch es gab ein Schlüsselerlebnis in der Schule. Ein Schulfreund ist in der Klasse rückwärts vom Stuhl gefallen und hatte eine Kopfplatzwunde und Gehirnerschütterung. Ich war direkt daneben, doch wusste nicht wirklich, wie ich ihn helfen konnte. Der Schulsanitätsdienst hat hier eine super Erstversorgung gemacht. Danach wollte ich nie mehr so hilflos daneben stehen und bin ebenfalls zu unserem Schulsaniätsdienst dazu gegangen.
Dabei hat mir ein Erste-Hilfe-Kurs nicht gereicht, so bin ich doch wieder zu der Hilfsorganisation und habe dort die Sanitätsausbildung gemacht.
Danach bin ich bei einem Zeltlager zum ersten Mal wirklich näher mit einem Rettungswagen zusammen gekommen, durfte als Dritte bei einer Übung mitfahren und einen Tag Ausbildung damit erleben.

Nach dem Abitur hatte ich schließlich ein bisschen mehr Zeit und habe angefangen als Dritte im Rettungsdienst mitzufahren, erst Krankenwagen, dann RTW. Jetzt ging alles sehr schnell, viele neue Dinge, viele Schichten und zunächst die Rettungshelfer, dann die Rettungssanitäterausbildung, alles neben dem Studium. Ich musste mich dabei immer strukturieren, Zeitpläne und Terminkalender waren wichtig, denn ansonsten hätte dies nicht funktioniert.
Es war aber auch eine Abwechslung, ich konnte mit dem einen vom anderen quasi abschalten, eben etwas ganz anderes tun oder lernen.

Doch ich wollte immer noch mehr, war nicht immer zufrieden, mehr Lernen und Können. So kam der Entschluss die Ausbildung zur Rettungsassistentin nebenbei zu machen, neben einem Vollzeitjob in einer fremden Stadt.
Hierbei war die Organisation und Struktur noch viel wichtiger, ich habe teils viele Tage am Stück für die Ausbildung verplant, genaue Einteilung im Terminkalender zwischen Arbeit, RA-Ausbildung und Klinikpraktikum, dazwischen immer wieder RTW fahren und ein bisschen Freizeit gab es auch noch.
Des war nicht immer leicht, dieses Jahr, doch ich habe es geschafft, mich gefreut, als es vorbei war, viel dazu gelernt, viele Stunden mit meinem RA-Kurs verbracht.
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Adventskalender 22: Wie wird man Mime beim Rettungsdienst


Die Frage nach Minen beim Rettungsdienst fand ich irgendwie doppeldeutig.

Man kann schließlich beim Rettungsdienst direkt kein Mime werden. Hier würde man ja einen echten Einsatz im normalen Einsatzgeschehen vortäuschen müssen.
Wobei wir auch im echten Leben immer wieder gute Schauspieler erleben, die uns eine Erkrankung vorspielen. Besonders bei verhafteten Personen kommt dies gerne mal vor.

Doch zu den normalen Mimen. Diese braucht man natürlich zu Übungen oder bei Ausbildungen. Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten. Oft sind es Jugendgruppen von Hilfsorganisationen, die sich auf das Mimen spezialisieren. Es gibt aber auch zusätzliche Gruppen, die wirklich nur Mimen. Man kann hier auch extra Lehrgänge besuchen um dies zu erlernen. Besonders für das Schminken gibt es weitere Spezialausbildungen. Auch lernen Mimen einige Regeln und auch die Grenzen beim Schauspielen kennen.
Bei den Gruppen kann jeder Interessierte einfach nachfragen und mitmachen.

Die andere Möglichkeit ist einfach, dass man gegenseitig bei Ausbildungen mimt.
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Zwischengespräch auf dem Weg zur Rettungsassistentin


Vor kurzem hatte ich mein erstes Zwischengespräch mit meinem zuständigen Lehrrettungsassistenten.

Man muss dazu sagen, dass ich leider aufgrund verschiedenen Gegebenheiten mit meinen LRA nicht wirklich zusammen auf dem RTW fahre. Dies ist zwar schade, doch es lässt sich nicht mehr verändern. Insgesamt wird mir aber dadurch kein Nachteil entstehen.

Mein Betreuer ist für mich immer zu sprechen. Er ist eben Ansprechpartner und weniger Ausbilder für mich. Fachlich kann ich ihn natürlich fragen, doch was das direkte Lernen in der Praxis auf dem RTW angeht, werde ich eben ohne LRA auskommen müssen (bin übrigens aber nicht die einzige Praktikantin, der es ähnlich geht).

Vor dem Gespräch war ich sehr nervös, denn ich wusste nicht so recht was mich erwarten sollte. Bisher läuft es zwar ganz in Ordnung, doch es könnte nach meinen eigenen Vorstellungen schon noch besser laufen. Ich wusste überhaupt nicht, wie das Zwischengespräch ablaufen würde.

Ich habe nur 2 solche Gespräche und am Ende eben das Abschlussgespräch als letzten „Baustein“ zur Rettungsassistentin.  Die normalen Jahrespraktikantin haben 4 Gespräche und gerade im ersten Gespräch geht es eher um die Probezeit und die ersten Schritte. Leider konnte ich auch vor dem Gespräch nicht viel mit ehemaligen Praktikanten darüber reden.

Vor dem Gespräch habe ich meinen Ausbildungsordner in Ordnung gebracht und mein Lehrrettungsassistent hat ihn kontrolliert. Natürlich ist dieser bisher noch nicht komplett gefühlt und es fehlen zum Beispiel noch einige Einweisungen (die ich teilweise aber als Ehrenamtliche schon habe bzw. hatte).

Am Tag des Gesprächs war ich frühzeitig in der Wache und wartete auf meinen LRA. Dort scherzte ich noch kurz mit den Kollegen. Mein Lehrrettungsassistent holte sich schnell noch einen Kaffee und teilte mir mit, dass das Gespräch nur zu zweit stattfinden würde, der Rettungsdienstleiter ist erkrankt. Ich war darüber ehrlich etwas erleichtert, denn so kann man doch freier Reden.

Ich ging mit dem LRA in sein Büro und setzte mich dort. Zu Beginn erzählte erst einmal mein LRA. Er hatte an meinem Berichtsheft, also dem Ausbildungsordner nichts zu meckern. Die Unterlagen waren alle vollständig. Ich führte alles recht sauber, ein paar Kleinigkeiten, die ich noch ausbessern sollte, gab es dennoch. (mehr …)

Tür Nr. 4: Angst Prüfung Rettungsassistent


In diesem Jahr habe ich meine Rettungsassistentenausbildung gemacht und da rückte natürlich auch irgendwann einmal der Zeitpunkt der Prüfung näher. Ich machte mir darüber einige Gedanken: würde ich die Prüfung schaffen, sollte ich mich blamieren, eigentlich ändert es ja erst einmal an der Tätigkeit nichts. Doch irgendwie war ich sehr motiviert, dies auch noch zu schaffen und mir hier keine Blöße vor den Kollegen zu geben.

Richtige Angst vor der Prüfung zur Rettungsassistentin, also der schulischen Ausbildung hatte ich eigentlich nicht wirklich. Vielmehr war ich sehr aufgeregt und vor allem machte ich mich in einigen Dingen selbst verrückt. Dies kann ich leider sehr gut und nerve damit manchmal auch noch Kollegen (sei es in der Schule oder auf der Wache).

Obwohl es für mich ja beruflich um nichts ging, so war diese Prüfung persönlich für mich umso wichtiger. Ich habe fast ein ganzes Jahr lang sehr viel Energie und Zeit, aber auch Geld investiert und da war natürlich schon ein bisschen Angst vor dem Versagen vorhanden.

In der schriftlichen Prüfung hielt sich dies noch in Grenzen, doch bei der praktischen Prüfung war ich sehr nervös. Zum Glück hatte ich ein super Team. Meine beiden Männer haben mich immer wieder heruntergebracht und mir die Nervosität genommen. Gleichzeitig habe auch ich sie ein bisschen beruhigen können.

Vor und auch während der mündlichen Prüfung (mehr …)

Bücher, die man so für eine Rettungsdienstausbildung braucht…


Aufgrund einer aktuellen Frage habe ich mal in meinem Bücherregal gesucht, was sich im Laufe der Zeit im Rettungsdienst und vor allem der Rettungsassistentenausbildung so angesammelt hat.

Ich bin nicht wirklich repräsentativ, da ich mir zwar immer wieder Bücher bei Kollegen angesehen habe, doch die meisten davon nun eben doch nicht gekauft habe. Somit bin ich in meinen Kurs eher eine Minimalistin gewesen, doch anscheinend hat dies gereicht.

Zunächst einmal zur Rettungssanitäter-Ausbildung: hier gab es während des Lehrgangs ein offizielles Buch, an dem sich alles aufgehängt hat und alle Nachschlagestellen vermerkt waren. Bei einem Fernlehrgang, bei dem man die gesamte Theorie selbst lernen muss, ist dies auch zwingend erforderlich.

Das Standardbuch war also der LPN San vom S+K-Verlag. Über dieses Lehrbuch scheiden sich die Geister. Ich selbst fand es nicht immer ideal und habe mir zusätzlich noch ein weiteres Buch gekauft.

Da wäre das Lehrbuch Rettungsdienst RS/RH vom Elsevier Verlag. Meiner Meinung nach für angehende Rettungssanitäter und auch später in der RA-Ausbildung (zum Nachlesen und Wiederholen) ein sehr gutes Buch. Ich habe hier echt viel damit gearbeitet und bis auf wenige Schwächen, die man mit dem LPN San kompensiert, einfach jeden Cent wert.

Dazu hatte ich mir damals bereits den Taschenatlas Rettungsdienst (Naseweis Verlag)gekauft. Dort kann man sehr viele Dinge kompakt nachschlagen, gerade während den ersten Stunden im Rettungsdienst habe ich gerne mal auf der Wache nachgelesen. Aufgrund des Formats ist er auch für die Jackentasche geeignet. Zum Lernen ist es jedoch kein Buch, aber gerade bei Medikamenten und Algorithmen lässt sich kurz nachschlagen, was man sonst erst lange suchen muss. Diesen Taschenatlas hat sich übrigens später während der RA-Ausbildung fast jeder im Kurs zusätzlich gekauft, da er echt super ist und man sehr viele Dinge kompakt darin wiederfindet.

 

Während der Rettungsassistentenausbildung gab es wieder offizielle Lehrbücher, die durch die zuständige Regierungsbehörde als Standard für den gesamten Bezirk festgelegt wurden und sich somit alle Schulen daran zu orientieren hatten.

Zum einen war dies der Rettungsdienst heute (elsevier), also DAS Buch für angehende RAs. Es gibt hier einfach nicht viele Lehrbücher und dieses ist noch das beste auf dem Markt, zu mindestens was ein Kompaktbuch angeht. Leider hat es in einigen Lehrgebieten deutliche Schwächen und dieses muss man eben anders kompensieren. (mehr …)

Die Ende der Ausbildung und die Rettungsassistenten-Prüfung


Die letzten Monate sind wahnsinnig schnell vergangen. Eigentlich wollte ich über jedes Ausbildungswochenende einen Artikel schreiben, doch leider habe ich dies gerade in letzter Zeit nicht mehr geschafft. Es gab tausend Dinge im Privatleben, in meinen Hauptjob und auch bei der Ausbildung zu organisieren, zu erledigen, dabei mit einigen Rückschlägen fertig zu werden und dennoch nach vorn zu sehen.

So rückte die Abschlussprüfung immer näher und gerade als ungefähr einen Monat vor Prüfungsbeginn das offizielle Schreiben von der Schule mit der Zulassung zur Prüfung durch die Regierung und allen wichtigen Informationen und Zeiten per Post kam, war die heiße Phase endgültig eingeleitet.

Mir war klar, dass in den letzten Wochen die Wiederholung und das Vertiefen des Wissens sehr schwierig sein wird, da ich einfach zwischendurch zu wenig gelernt hatte. Doch ich brauche irgendwo auch den Druck, um gut lernen zu können. Dieser war nun definitiv vorhanden, beste Bedingungen um zu lernen (wohlgemerkt immer nach dem normalen Arbeitstag, am liebsten am See oder im Garten).

Aus meinem Umfeld kam viel Motivation. Alle waren sich sicher, dass ich diese Prüfung erfolgreich meistern würde. Doch leider verstärkt dies auch den Druck auf einen selbst.

Jeden Tag habe ich versucht nach Themengebieten etwas zu wiederholen oder überhaupt erst zu lernen. Beschränkt habe ich mich hauptsächlich auf die Hauptthemengebiete. Die kleinen Fachgebiete der Notfallmedizin habe ich höchstens noch einmal durchgelesen. Meine Zusamenfassungen haben mir dabei am Ende viel geholfen.

Auch einen kleinen Kurzurlaub habe ich mir selbst noch gegönnt, um die letzten drei Wochen danach etwas erholter an die Lernerei gehen zu können. In den letzten beiden Wochen vor der Prüfung habe ich dann versucht mich aus vielen Dingen ausklinken und auf das Wesentliche, nämlich die Prüfung, zu konzentrieren.

Das letzte verlängerte Ausbildungswochenende stand dann noch einmal im Zeichen des Wiederholens und des Übens in den eigentlichen Prüfungsgruppen. (mehr …)