Fraktur

Wieder einmal Zeit für einen Sanitätsdienst, der nie langweilig wird


Wie in eigentlich jedem Jahr (letztes Jahr wegen Hochwasser ausgenommen) stand an einem der letzten Wochenenden wieder einmal Europas größtes Jugend-Volleyballturnier an. Dabei treten insgesamt über die Tage verteilt mehr als 2000 aktive Spieler an.

Die Spieler und auch Betreuer sowie Zuschauer müssen natürlich auch sanitätsdienstlich betreut werden . So fährt meine Bereitschaft jedes Jahr an diesem besagten Wochenende zu unserer Partner-Bereitschaft um diese bei dem sehr anstrengenden Dienst zu unterstützen. In diesem Jahr waren wir mit 9 Personen vertreten. Dazu kommen an den verschiedenen Tagen noch einmal ca. 20 Helfer der dortigen Bereitschaft.

Am Freitag Nachmittag ging es mit einem Mannschaftswagen und Privat-PKW auf die Reise. Natürlich fehlte unser persönliches Gepäck nicht, denn schließlich wollten wir drei Tage dort verbringen. Nach einigen Stunden Fahrt hatten wir es geschafft und waren bei unseren befreundeten Helfern angekommen.

Nach einer ausgiebigen Begrüßung und dem Wiedersehen vieler gut bekannter und auch einiger neuer Gesichter richteten wir uns in der Unterkunft mit Feldbetten und Co. ein.

Danach stand erst einmal eine kleine Einweisung für uns an, hauptsächlich für die neuen Helfer sehr wichtig. So wurde auch ausgemacht, dass sich normalerweise nicht mehr als 2-3 Helfer um einen Patienten kümmern. Es stand uns dabei ein Sanitätszelt mit 5 Behandlungsplätzen und einer Materialachse zur Verfügung. Dazu gab es eine Fahrtrage mit Notfallrucksack, um verletzte Spieler von den Spielfeldern versorgen  und zum Zelt bringen zu können, wenn sie nicht mehr laufen können.

Des Weiteren wurde auch ein Hintergrund-Rettungswagen das gesamte Wochenende über besetzt. Zusätzlich gab es noch einen Bereitschafts-KTW, der aber nur im Notfall genutzt wurde, da dieser bereits etwas älter ist.

Da es heute, am Freitag, nur kleinere Turniere gab und es sehr ruhig gewesen ist, was Verletzungen angeht, konnten wir in aller Ruhe gemeinsam Abend essen. Dies ist auch eine tolle Sache, denn die Bereitschaft kocht selbst und so gab es Burger und Salat für alle Sanitätsdienstler. Um das Essen werden wir dort übrigens öfters beneidet, denn dies ist weitaus besser als die Verpflegung für die Sportler.

Am späteren Abend konnte meine Bereitschaft noch in unserer Unterkunft den Tag ausklingen lassen und gemütlich etwas Trinken und noch einen späten Imbiss einnehmen.

Am Samstag Morgen ging es so richtig los. Alle Teilnehmer waren nun angereist und das Hauptturnier sollte starten können. Bei warmen Wetter und viel Sonne sollte nun zwei Tage auf unzähligen Feldern Volleyball gespielt werden.

Beim gemeinsamen Frühstück aller Sanitäter erfuhr ich ebenfalls, dass ich an diesem Wochenende nicht nur auf dem normalen Sanitätsdienst eingesetzt werden sollte, nein ich wurde auch auf dem RTW eingeteilt. (mehr …)

Verdacht Fraktur als Notfall für den KTW


In letzter Zeit bin ich relativ wenig auf dem KTW als Begleiterin unterwegs gewesen. Dies sollte sich aber nun wieder ändern. An einem Samstag bin ich zusammen mit einer jungen Kollegin, die ebenfalls ehrenamtlich fährt, auf dem Krankenwagen als Begleiterin eingesetzt. Die Aufgaben zwischen uns sind klar, denn sie ist bisher nur Rettungsdiensthelferin und darf somit nicht begleiten. Wir verstehen uns beide super und haben an diesem Tag ganze 12 Stunden Dienst.

Bisher sind wir bereits einige Entlassungen und Einweisungen gefahren. Nachmittags kommen wir zum ersten mal seit Dienstbeginn am Morgen auf die Wache. Dort machen wir es uns mit einem Kaffee auf dem Sofa bequem. Wir sind die einzigen auf der Wache, doch darüber wundern wir uns am Samstag nicht. Bereits nach wenigen Minuten klingelt das Leitstellentelefon. Der Disponent fragt nach, ob wir auf einen Rettungswagen umsteigen könnten. Dies ist leider nicht der Fall, denn meiner Kolelgin fehlt dazu noch der passende Führerschein.

Wir sollen also mit dem KTW zu einem Sportunfall in einem Fußballstadion fahren, erst einmal zur Erstversorgung bzw. evtl auch zum Transport, falls wir alleine zurecht kommen würden. Am Fahrzeug angekommen lesen wir die Einsatzmeldung und übernehmen den Notfalleinsatz, der als mögliche Fraktur gemeldet ist. (mehr …)

Tapferer kleiner Mann


Gleich zu Beginn der Nachtschicht oder besser gesagt eigentlich noch vor offiziellen Dienstbeginn wurden mein Kollege, ein sehr netter Rettungsassistent und ich als Rettungssanitäterin und Fahrerin als Rettungswagenbesatzung zu einem Kindernotfall alarmiert.

Es sollte in eine Spielewelt gehen, wo sich ein Kínd im Vorschulalter am Arm verletzt haben sollte. Nach Einsatzübernahme ging es also einmal mit Sondersignal durch den abendlichen Straßenverkehr. An der Lokalität angekommen wurden wir bereits von einem Einweiser erwartet. Es war ein älterer Herr, der ebenfalls in unserer Hilfsorganisation tätig ist und welchen wir gut kennen. Er hatte die Erstversorgung übernommen.

Er brachte uns zu dem kleinen Patienten Tim. Dieser wartete schreiend im Eingangsbereich. Als erstes stellten wir uns dem Jungen, welcher ca. 5 Jahre alt ist, vor und versuchen herauszufinden, was eigentlich passiert ist. Dabei ist noch ein Vater als Betreuer. Es wurde nämlich ein Kindergeburtstag gefeiert und nun hat sich der kleine Tim am Oberarm verletzt. er hat bereits ein schickes Armtragetuch bekommen, doch dies gefällt ihm nicht. Er hält seinen Arm mit der anderen Hand ganz fest und möchte mit uns selbst langsam zum Rettungswagen laufen.

Dort setzten wir Tim erst einmal ganz behutsam auf unsere Trage, doch auch hier schreit er bereits vor Schmerzen und Angst. Er erzählt uns, dass er sich irgendwie in der Rutsche verletzt habe, wie genau weiß jedoch niemand so genau. (mehr …)

Einmal wieder Sturz aus großer Höhe


Nachdem ich bereits vor einiger Zeit hier über einen Sturz vom Dach berichtet habe, kam es bereits einige Scichten später auf dem Rettungswagen zum nächsten Einsatz mit gleichen Einsatzstichwort.

Ich bin als Fahrerin des RTW zusammen mit einem älteren routinierten Kollegen auf dem RTW eingeplant. Zusätzlich dabei ist eine Praktikantin, die ihre Rettungssassistentenausbildung (Schuljahr) bald abschließen wird. Ich kenne sie aber bisher noch nicht, doch ich denke nach 10 Monaten Ausbildung sollte man schon einiges gelernt haben, es ist ja nicht ihr erstes Praktikum.

Bei Schichtbeginn ist unser RTW mit der Besatzung der Frühschicht noch unterwegs, sodass wir es uns an diesem sehr heißen Tag erst einmal zusammen mit den Kollegen auf der Terrasse gemütlich machen und etwas unterhalten.
Bald schon jedoch geht der Piepser in der Wache. Uns ist als Besatzung klar, dass wir gemeint sind und so besetzen wir den Ersatz-Rettungswagen.

Von der Leitstelle wird uns ein Surz aus größerer Höhe, ein Handwerker ist wohl außerhalb eines Gebäudes von einer Leiter oder einem Gerüst gefallen, als Notarzteinsatz gemeldet. Mit Sondersignal geht es nun durch den regen Nachmittagsverkehr. Die Einsatzstelle können wir innerhalb weniger Minuten erreichen, da diese nah an der Wache liegt. Es wartet bereits ein Einweiser auf uns, der sagt, wo wir den Patienten genau finden.

Wir schnappen uns user komplettes Equipment und werden zum Patienten gebracht, der an einen Baum lehnt. Es ist ein Handwerker im mittleren Alter, der zunächst wach und ansprechbar ist. Er sei nach eigenen Angaben von einem Gerüst aus einer Höhe von ca. 3 Metern gefallen. (mehr …)

Hintergrundinformationen: Fraktur


Erläuterungen der Vorgänge im menschlichen Körper, die zu der Erkrankung bzw. dem Unfall geführt haben und der Gefahren, die sich für den Patienten daraus ergeben

Eine Fraktur ist eine Unterbrechung der Kontinuität eines Knochens unter Bildung zweier oder mehrerer Bruchstücke (Fragmente) mit oder ohne Verschiebung (Dislokation).

Dabei kann man offene und geschlossene (wie hier ohne herausgetretene Knochenfragmente) und verschiedene Arten wie Schaftfrakturen der Tibia oder Fibula, gelenknahe Frakturen und Gelenkfrakturen (Frakturen mit Beteiligung der Gelenkfläche und Luxationsfrakturen) unterscheiden, wobei die einzelnen Formen häufig kombiniert auftreten.

Die Frakturen entstehen durch Gewalteinwirkung entweder direkt (Schläge, Sturz) oder indirekt (Hebelwirkung) oder durch wiederholte Einwirkung von Mikrotraumen (Ermüdungsbruch).Ohne Gewalt kann eine pathologische Fraktur beispielsweise bei Tumoren oder schwerer Osteoporose entstehen.

Die klinischen Symptome eines Knochenbruchs werden als sichere und unsichere Frakturzeichen bezeichnet.

Unsichere Zeichen sind Schmerz, Schwellung, Hämatome und Bewegungseinschränkungen.

Wohingegen sichere Frakturzeichen Achsenfehlstellung des Knochens, Krepitation („Reibegeräusche“), unnatürliche/pathologische Beweglichkeit und sichtbare Knochenfragmente bei offener Fraktur sind.

Als Gefahren kann es aufgrund starker Schmerzen zum Schock kommen.

Weiterhin kann es zu Verletzungen von Nerven, Gefäßen, Gelenken und anderen benachbarten Strukturen sowie aufgrund des geringen Weichteilmantels im Unterschenkel Bereich besonders häufig zu Infektionen und zu einem Kompartmentsyndrom, dabei wird in Muskelgruppen am Unterschenkel durch einen erhöhten Druck im Gewebe die Durchblutung gemindert und es kann zu Gewebeschäden (Nekrosen) bis hin zum Absterben der Muskeln führen. Des weiteren können aufgrund der Immobilität zu Thrombosen und Lungenembolie auftreten.

Einsatzbericht: Beinverletzung nach Schägerei


Inhalt der Einsatzmeldung der Rettungsleitstelle

Beinverletzung nach Schlägerei, Ort xy, Fest, Polizei vor Ort, Notfalleinsatz

 

Vorgefundene Situation am Einsatzort und Befund des/der Patienten/Patientin

– Patient männlich, 30 Jahre

– Situation: Patient liegt im Festzelt auf dem Boden, wird von Ersthelfern betreut, Polizei bringt uns zu dem Patienten, der wach, orientiert (GCS 15) und leicht alkoholisiert ist. Er klagt über starke Schmerzen im rechten Unterschenkel, bei dem aber DMS vorhanden ist; es ist jedoch eine Verschiebung des Unterschenkels zu erkennen. Der Patient erklärt, dass wahrscheinlich nach einem größeren Tumult mehrere Personen auf ihn gestürzt seien und ihn dabei das Bein gebrochen haben.

– Beschwerden, Verletzungen: starke Schmerzen im Unterschenkel, der eine Stufenbildung aufweist

– Vitalwerte: RR: 130 mmHg systolisch, HF: regelmäßig, stark, ca. 100 bpm, AF: 22/min

– Vorerkrankungen: keine bekannt (mehr …)