Kollege

Ein Einsatzbericht aus verschiedenen Sichtweisen – die subjektive Sichtweise


Mit ein wenig Verspätung kommt also hier nun mein Beitrag wie ich den Einsatz persönlich empfunden habe.

Ich bin also wieder einmal in meiner geliebten Spätschicht auf dem RTW unterwegs. Ich freue mich auch, dass ich mit einem jungen und trotzdem bereits erfahrenen Rettungsassistenten fahren darf, denn mit ihm arbeite ich sehr gerne zusammen, da er mich auch einfach arbeiten lässt und sich im Hintergrund hält. Dabei ist heute auch noch eine Praktikantin, sie ist eine Schulkameradin von mir, d.h. wir kennen uns schon lange, doch nun ist sie eben „meine Praktikantin“. Sie fährt heute bereits die zweite Schicht bei mir auf dem RTW mit. Ich mag sie sehr gerne, doch auf dem RTW fällt es mir ein bisschen schwer ihr Anweisungen zu geben und ihr auch mal zu sagen, was nicht gut läuft.

Bei der Schichtübergabe bekomme ich vom Kollegen direkt und kommentarlos den Schlüsselbund übergeben, er möchte, dass ich begleite. Darüber freue ich mich, denn irgendwie habe ich heute auch keine Lust zu fahren, zudem weiß ich, dass mit ihm immer alles gut läuft.
Danach checken wir den RTW. Unsere Praktikantin darf den Koffer übernehmen, ich hoffe, dass sie alles findet, sie fragt teils sehr oft nach, was mich ein bisschen nervt, denn man findet alles, wenn man nur ein wenig sucht. Der Kollege kümmert sich um ein neues Fahrtenbuch (super!) und ich checke wie fast immer die medizinischen Gerätschaften. Dabei fällt mir auch eine verfallene Infusion auf, das darf eigentlich echt nicht sein. Ich ärgere mich kurz und fülle die abgelaufene Infusion schließlich auf (was hier wohl schief gelaufen ist?)

Nun geht auch schon unser Melder. Mich macht so ein Alarm nicht mehr nervös, doch ein bisschen Adrenalin gibt s doch. Die Meldung sonstiger Notarzteinsatz ist sehr wenig aufschlussreich. Mit meinen Kollegen scherze ich auf der Anfahrt, was wohl „Puls und Blutdruck niedrig“ heißen mag, denn dies ist für jeden anders und keine sonderlich gute Meldung. Auf der Anfahrt mit Sonderrechten sitze ich recht entspannt auf dem Beifahrersitz, ärgere mich kurz mit dem Kollegen noch über einen Bus, der nicht sonderlich Platz macht und mich beim Aussteigen an der Einsatzstelle wieder missachtet (zum Glück habe ich geschaut und nicht einfach die Türe aufgerissen). Am Einsatzort nehme ich die Beatmungseinheit und die EKG-Einheit mit, die Praktikantin darf den Koffer tragen. Ich sehe schon den Notarzt aussteigen, dabei freue ich mich ihn zu sehen, wir kennen uns mittlerweile gut. Er begrüßt mich auch, denn heute ist mein „Stammtag“, an dem ich meistens RTW fahre, auch dies weiß er. (mehr …)

Adventskalender Nr. 15: Hausnotruf Nachtschicht


Bei uns im Rettungsdienstbereich werden viele Hausnotrufeinsätze durch den Rettungsdienst abgearbeitet, besonders nachts und  an den Wochenenden fahren wir zu (fast) allen Hausnotrufalarmen.

Gerade nachts fahren wir zu allen möglichen Hausnotrufen. Die Schlüssel dazu liegen in einem speziellen Schüsselkasten (mit dem man wiederum nur mit einem Schlüssel für die RTW-Besatzungen heran komm) auf den jeweiligen Rettungswachen.

Es gibt dabei verschiedene Arten von Alarmen. Zum einen die 24-Stundenalarme, d.h. der Hausnotrufteilnehmer hat in den letzten 24 Stunden die Bestätigungstaste auf seinen Gerät nicht zurückgesetzt, meistens vergessen dies die älteren Leute schon einmal oder sie sind nicht zuhause und vergessen sich abzumelden.

Dann die aktiven Alarme ohne Rückmeldung, d.h. der Teilnehmer am Hausnotruf hat die Alarmtaste am Gerät oder an seinen „Funkfinger“ gedrückt und es konnte aber kein direkter Kontakt zwischen Hausnotrufleitstelle und Notrufer hergestellt werden. Hier weiß man leider gar nichts was los ist, aber es sollte jemand vor Ort sein.

Dazu gibt es dann noch die Alarme in den über den Hausnotruf eine konkrete Hilfssituation vorliegt. Hier weiß der Rettungsdienst in etwa, was passiert ist. Oftmals ist dies bei Stürzen so, dem Patienten muss wieder hoch geholfen werden und es muss geschaut werden, ob er verletzt ist oder nur einfach nicht mehr alleine aufstehen konnte. Auch bei anderen medizinischen Notfällen drücken die Teilnehmer gerne den Hausnotruf anstatt direkt beim Notruf über die 112 anzurufen. So fährt man dann auch zum Herzinfarkt oder der Kopfplatzwunde mit dem passenden Schlüssel zum Patienten oder aber es sind bereits Angehörige vor Ort, welche die Türe öffnen können. (mehr …)

Auf der Suche oder alles Schlüssel


In letzter Zeit sind Schlüssel bei mir ein heikles Thema. Sowohl im Privaten als auch im Rettungsdienst sind diese nämlich auf einmal Mangelware und dies gerade in nicht immer leichten Situationen.

Vor ein paar Monaten habe ich mich aus meiner Wohnung am Arbeitsort ausgesperrt. Ich war dabei zum Lernen an einem See und habe mich danach noch mit einem Freund getroffen. Danach war auf einmal mein Schlüsselbund mit Wohnungs- und Arbeitsschlüsel weg. Ich wusste auch nicht, ob ich ihn verloren hatte oder er noch in der Wohnung lag. Kurz vor Mitternacht kam leichte Panik auf. Das Problem konnte zunächst mit einem Ersatzschlüssel gelöst werden, der bei meinen Eltern deponiert ist. Doch um den zu bekommen, musste ich und meine Eltern jeweils ca. 45 Minuten fahren, um uns auf einen Parkplatz zur Übergabe zu treffen (kam mir vor wie ein Dealer 😉 ). Weit nach Mitternacht war ich damals schließlich dann endlich in der Wohnung und mein Schlüssel lag auf der Anrichte, wo ich ihn immer hinlege.

Seit diesem Ereignis achte ich sehr penibel auf meine Schlüssel und suche sie ständig, damit ich wirklich nie einen irgendwo liegen lasse. Man muss dazu sagen, dass ich die verschiedenen Schlüssel bereits auf mehrere Schlüsselbunden verteilt habe, denn so vermindert sich das Risiko und man muss nicht immer alles mitschleppen.

In meinen Hauptberuf trage ich den Schlüssel sehr oft bei mir, wenn ich das Zimmer verlasse, da man ohne den Chip nicht überall hinein kommt und sich ansonsten selbst aussperren könnte. In der Leitstelle haben wir Karten, die wir immer am Mann bzw. der Frau tragen sollten, ansonsten kommt man ebenfalls fast nirgends rein.

Im Rettungsdienst gibt es natürlich auch Schlüssel und diese sind echt wichtig. Jeder hat seinen persönlichen Schlüsselbund mit den grundlegenden Schlüssel wie den für die normalen Türen zur Wache bzw. der Garage, dazu kommt noch der Spintschlüssel und bei manchen noch Sonderschlüssel für bestimmte Bereiche wie Lager oder Büro. Dazu gibt es einen Schlüsselbund mit Kette für die beiden Rettungswagenbesatzungen. An diesem sind sehr wichtige Schlüssel befestigt, die eigentlich immer der Begleiter bei sich trägt. Hier hängt zum einen der Schlüssel für die Betäubungsmittelkassette im RTW dran. Dieser Schlüssel ist mit viel Verantwortung verbunden, da beim den BtM (bei uns Morphin und Fentanyl) strenge Gesetze eingehalten werden müssen und der Verantwortliche bei Fehlen große Schwierigkeiten bekommen könnte. Des weiteren sind daran verschiedene Schlüssel für die Auffüllschränke sowie Medikamentenschrank und der Schlüssel für den Hausnotrufkasten (darin sind einige tausend Hausnotrufschlüssel) befestigt. Dazu kommt für den Fahrer der Schlüssel des Fahrzeugs. Dieser bleibt jedoch beim Abstellen in der Garage im Zündschloss des Fahrzeugs stecken.

Einen Schlüssel auf der Rettungswache hatte ich noch nie vermisst, da ich eben immer alles am Körper trage und höchstens mal den Fahrzeugschlüssel in den verschiedenen Hosen- bzw. Jackentaschen suche.

Doch dafür habe ich vor kurzem mittlerweile bereits zwei Sucherlebnisse mit Kollegen gehabt.

Ich war in der Nachtschicht mit einem netten Rettungsassistenten unterwegs und er ließ mich begleiten. Somit war er der Fahrer und hatte den Schlüssel für den RTW bei sich. Wir versorgten den Patienten. Im RTW wollte mir der Rettungssassistent schließlich den Schlüssel zum Fahren übergeben, da wir uns entschieden, dass ich zur Klinik fahre und er aufgrund des instabilen Patienten hinten beim Notarzt bleibt. Er suchte nun den Schlüssel in den Hosentaschen, doch da war nichts. Dann meinte er, dass ich den Schlüssel bereits erhalten habe, dies konnte ich jedoch verneinen.

Nun ging die große Sucherei los, alle außer dem Notarzt und selbst dieser suchten den Fahrzeugschlüssel. (mehr …)

Verwirrung und Verunsicherung pur


In einer meiner letzten Schichten auf dem Rettungwagen bin ich mit einem jungen Rettungsassistenten gefahren. Wir kommen beide einfach nicht so wirklich miteinander klar, liegen nicht auf einer Wellenlänge. Normalerweise sind wir auch nicht in einer Schicht eingeteilt, doch diesmal lies sich dies aufgrund Krankheit nicht vermeiden.

Zu Schichtbeginn lief noch alles recht entspannt, denn morgens sind die meisten Kollegen wie auch ich noch nicht so gesprächig. Wir checkten zunächst den Rettungswagen, wobei ich schon etwas nervös war, denn er legt auf Kleinigkeiten teilweise sehr viel wert.

Die ersten Einsätze verliefen ohne große Schwierigkeiten, da nicht so wirklich viel zu tun war. Es waren ein Hausnotruf und eine Notfallverlegung. Bei der Anfahrt mit Sonderrechten sowie dem Parken vor dem Krankenhaus gab es jedoch bereits Meinungsverschiedenheiten, denn wir redeten aneinander vorbei. Ganz ehrlich, normalerweise bleibt sowas aber auch dem Fahrer, also mir überlassen.

Bei dem ersten richtigen Notfall des Tages kam es zu weiteren Problemen. Gemeldet war Diabetes mit Notarzt, wahrscheinlich eine Hypoglylämie. (mehr …)

Tapferer kleiner Mann


Gleich zu Beginn der Nachtschicht oder besser gesagt eigentlich noch vor offiziellen Dienstbeginn wurden mein Kollege, ein sehr netter Rettungsassistent und ich als Rettungssanitäterin und Fahrerin als Rettungswagenbesatzung zu einem Kindernotfall alarmiert.

Es sollte in eine Spielewelt gehen, wo sich ein Kínd im Vorschulalter am Arm verletzt haben sollte. Nach Einsatzübernahme ging es also einmal mit Sondersignal durch den abendlichen Straßenverkehr. An der Lokalität angekommen wurden wir bereits von einem Einweiser erwartet. Es war ein älterer Herr, der ebenfalls in unserer Hilfsorganisation tätig ist und welchen wir gut kennen. Er hatte die Erstversorgung übernommen.

Er brachte uns zu dem kleinen Patienten Tim. Dieser wartete schreiend im Eingangsbereich. Als erstes stellten wir uns dem Jungen, welcher ca. 5 Jahre alt ist, vor und versuchen herauszufinden, was eigentlich passiert ist. Dabei ist noch ein Vater als Betreuer. Es wurde nämlich ein Kindergeburtstag gefeiert und nun hat sich der kleine Tim am Oberarm verletzt. er hat bereits ein schickes Armtragetuch bekommen, doch dies gefällt ihm nicht. Er hält seinen Arm mit der anderen Hand ganz fest und möchte mit uns selbst langsam zum Rettungswagen laufen.

Dort setzten wir Tim erst einmal ganz behutsam auf unsere Trage, doch auch hier schreit er bereits vor Schmerzen und Angst. Er erzählt uns, dass er sich irgendwie in der Rutsche verletzt habe, wie genau weiß jedoch niemand so genau. (mehr …)

Eine Nacht ohne Notfall


Letzte Woche hatte ich mal wieder Samstag Nacht Dienst auf dem Rettungswagen. Ich bin zusammen mit einem routinierten Kollegen unterwegs, mit dem ich sehr gerne fahre, da er mich als Ehrenamtliche viel machen lässt und man mit ihm immer gute Gespräche über alles führen kann.

Die Schicht begann wie immer mit einer Übergabe der Kollegen von der Tagschicht. Diese erzählten, dass sehr viel losgewesen sein und sie mehr als 10 Einsätze in 12 Stunden gefahren sind.  Nach ein paar Scherzen verschwinden die Kollegen und wir melden uns bei der Leitstelle an. Danach folgt ebenfalls wie immer das Checken des RTW.

Danach folgt zunächst der entspannte Teil, denn wir warten auf Einsätze. Währenddessen machen wir es uns auf der Wache im Wohnzimmer gemütlich und plaudern mit den Kollegen der Gegenschicht. es wird viel gelacht.

Nach einiger Zeit folgt dann der erste Alarm, es ist eine Rückfahrt vom Krankenhaus ins Altenheim. Wir fahren also zur Notaufnahme, bekommen eine Übergabe der diensthabenden Neurologin und nehmen den älteren Herren mit, der wegen eines Verdachts auf Schlaganfall vor eingigen Stunden von unseren Kollegen ins Klinikum gebracht wurde. Dies hatte sich nicht bestätigt und nun darf er zurück ins Altenheim. Die kurze Fahrt verläuft unproblematisch. Wir bringen den Patienten zurück in sein Zimmer und legen in dort wieder in sein Bett. Die Schwester machen wir noch eine ausführliche Übergabe, was im Krankenhaus passiert ist.

Danach geht es wieder zurück zur Wache, wo mein Kollege und ich erst einmal eine Kleinigkeit essen. Kurz darauf machen wir es uns vor dem Fernsehen gemütlich und es wird weiter mit den Kollegen gescherzt.

Nach einiger Zeit geht unser Melder erneut.

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