Kollaps

Türchen Nr. 9: Kollaps RTW / bei Dehydration RTW


Dieser Suchbegriff kann verschieden verstanden werden. Ich möchte heute zwei Dinge ansprechen.

Die Frage ist, ob man bei jeden Kollaps bzw. jeder Dehydration einen RTW rufen muss bzw. ihn braucht.

Dies lässt sich so einfach nicht klären. Zunächst einmal kann es sehr viele verschiedene Ursachen haben, dass ein Mensch kollabiert. Auch ist ein Kollaps nicht immer ein Kollaps. So gibt es Zustände bei denen der Patient einige Zeit bewusstlos ist oder aber auch nur eine wenige Sekunden dauernde Störung, bei der man eigentlich selbst als Patient noch alles mitbekommen hat.

Fachlich gesehen definiert man den Kollaps als plötzlich einsetzende, kurz andauernde Bewusstlosigkeit, die mit einem Verlust der Haltungskontrolle einhergeht und ohne besondere Behandlung spontan wieder aufhört. Dabei kommt es kurzfristig zur Minderdurchblutung des Gehirn.

Ursachen dabei können vom Kreislauf, vom Nervensystem/ Gehirn oder vom Herzen kommen. Es kommen auch andere Störungen wie der Stoffwechsel (Unterzucker) in Betracht.

Als Außenstehender und vielleicht sogar fremder Mensch ist dies nicht zu erkennen, woran die Ursache liegt und somit wird sehr schnell und oft ein Notruf abgesetzt und dann kommt eben ein Rettungswagen.

Bis zu dessen Eintreffen geht es den meisten Patienten bereits wieder besser. Meist findet man für den Kollaps keine eindeutige Erklärung. Es kann aber auch eine ernsthafte Erkrankung wie ein Herzinfarkt dahinter stecken. Der Rettungsdienst erhebt daher eigentlich immer die Vitalwerte mit Puls, (mehr …)

Die Rettungsassistentenprüfung – das Ergebnis


Nach mittlerweile einer Woche voller Prüfungen gab es für alle Teilnehmer nun nur noch eines: Warten auf das Ergebnis.

Mein Kurs wartete also auf dem Schulgelände auf die Ergebnisse während drinnen die Lehrerkonferenz unter dem Vorsitz der Prüfungsvorsitzenden der Regierung tagte.

Jetzt konnten wir alle nur noch hoffen und uns gegenseitig Mut zusprechen. Die Stimmung war irgendwo zwischen Erleichterung, dass die Prüfung vorbei ist, und höchster Anspannung, denn man wollte wissen, ob man bestanden hat.

Dabei wechselten die Gespräche von Smalltalk über Prüfungsthemen bis hin zu Fachthemen und viel Privatem. Der Mix war schon sehr groß, doch man wollte sich einfach ablenken und die lange Wartezeit herum bekommen.

Ich selbst hatte für mich nach der mündlichen Prüfung beschlossen, dass ich da raus muss und bin ganz alleine einen Kaffee trinken gegangen. Bei dem Stammbäcker konnte ich bei Cappuccino und Kuchen eine halbe Stunde abschalten und mit meiner Familie telefonieren. Dabei war ich mir innerlich irgendwo sicher, dass es gereicht haben müsste, doch man kann sich eben auch täuschen.

Danach mischte ich mich wieder unter die Gruppe und unterhielt mich ebenfalls weiter. Wir alle hatten beschlossen, dass Handys gerade weitestgehend tabu sind, denn dies regt nur noch mehr auf.

Nun war der Moment gekommen und es hieß seitens der Schulleitung, dass wir nun einzeln die Ergebnisse erfahren konnten. So ordneten sich alle Schüler meines Kurses in eine Schlange und stellten uns vor dem Verwaltungsgebäude auf. Die Stimmung wurde immer gespannter. Die Gespräche weniger. Nacheinander wurde man in ein Zimmer begleitet und erfuhr die Ergebnisse. Die allermeisten kamen mit einem breiten Lachen wieder heraus. Die eine Schülerin aus der Vollzeitklasse weinte vor Freude, der nächste machte einen Luftsprung, ein anderer machte sich Gedanken wie er nun den versprochenen Besen fressen sollte 😉

Ich selbst wurde immer nervöser und zugleich wurde es mir vom langen Warten schon ganz komisch. Ich stand dem Kollaps nahe. (mehr …)

Wenn Retter selbst an ihre Grenzen kommen


Bei Temperaturen über der 35 Grad Marke im Schatten bin ich gestern im Rettungsdienst unterwegs gewesen. Als Beifahrer hatte ich einen erfahrenen Rettungsassistenten dabei.
Bereits am Morgen war uns klar, dass dies ein sehr heißer und wohl auch arbeitsreicher Tag werden würde.
Am Mittag hatten wir mit 5 sehr langen Einsätzen ohne wirkliche Pause die Anstrengung durch die Hitze bereits deutlich gemerkt.
Auf dem Rettungswagen war bei uns beiden jeweils auch eine große Wasserflasche zu finden. Jedoch habe ich noch nicht wirklich viel davon getrunken, bisher hatte ich einfach wenig Durst.
Es folgte nach einer sehr kurzen Pause auf der Wache, bei der wir leider nur bedingt zum Essen oder Trinken gekommen sind, der nächste Einsatz. Diesmal sollte es zu einem Kollaps ins Freibad gehen. Dort schwitzten mein Kollege und ich wieder sehr stark. Besonders in der Duschhalle, wo wir den Patienten vorgefunden haben und später im Rettungswagen bei der eigentlichen Versorgung lief uns der Schweiß nur so herab. Ich versuche dies irgendwie so gut es geht zu ignorieren und routiniert weiterzuarbeiten.
Letztendlich ging es mit dem Patienten unter Notarztbegleitung ins Klinikum. Dort übergaben wir unseren Patienten.
Auf eine kurze Verschnaufpause sollen wir dennoch wieder verzichten müssen. Wir wurden bereits wieder zu einem Brandeinsatz alarmiert.
Kurz vor der Alarmierung hat mein Kollege bereits angekündigt, dass es ihm nicht gut geht und er Kopfschmerzen habe.
Nachdem wir den Einsatz über Funk aufgenommen haben, erledigt sich dieser bereits wieder. Bei der Einsatzaufnahme wird auch mir klar, dass ich mir nichts mehr merken kann und der Schwindel immer stärker wird.

 

Wir entscheiden uns schließlich in Absprache mit dem Notarzt, der noch kurz mit uns plaudert, dass mein Kollege, der mittlerweile gar nicht mehr fit aussieht, eine Insfusion von ihm bekommen soll.
Draußen im RTW wird nun also mein Kollege versorgt und bekommt einen Zugang gelegt, während ich noch etwas Organisatorisches in der Notaufnahme abklärte.
Mittlerweile habe ich auch schon versucht, den Flüssigkeitshaushalt mit ganz viel Trinken in den Griff zu bekommen. Doch mir wird einfach immer schwindliger mit zunehmenden Kopfschmerzen.

(mehr …)

Notfalleinsatz für den KTW


Ich bin zusammen mit einer neuen, ehrenamtlichen Kollegin auf dem Krakenwagen als Begleiterin unterwegs. Es ist Samstag und während unserer langen Schicht bereits einiges los gewesen.

Alle Rettungswagen sind gerade im Einsatz und wir sind kurz auf der Wache. Es sollte jedoch nicht lange dauern, bis der Melder wieder geht. Gleichzeitig mit dem Piepsen ertönt aber auch das Leitstellen-Telefon. Ich gehe dran und bekomme von dem Disponenten kurz mitgeteilt, dass es für uns mit dem KTW zu einem Notfalleinsatz in die benachbarte Stadt gehen sollte. Umsteigen auf den Rettungswagen ist uns heute mangels entsprechenden Führerschein der Kollegin nicht möglich.

Wir beeilen uns also, um zum Fahrzeug zu kommen und nehmen dort die Einsatzmeldung auf, es geht zu einem Kollaps in der nächsten Stadt. Alle Rettungswagen sind bereits im Einsatz und nicht verfügbar; der Fahrer des Notarztfahrzeuges ist ebenfalls zur Erstversorgung dorthin unterwegs. Die Anfahrt dauert aufgrund des regen Samstagverkehrs relativ lange. Währenddessen bekommen wir bereits von dem NEF-Fahrer eine erste Lagemeldung über die Leitstelle mitgeteilt: Patientin bei Bewusstsein, Zustand nach Kollaps, KTW wohl zum Transport ausreichend. Falls dies nicht möglich sei, sollten wir uns schnellstens bei der Leitstelle melden, jedoch seien zur Zeit weder Notarzt noch ein Rettungswagen verfügbar. Mit diesen Vorinformationen treffen wir also an der Einsatzstelle ein.

Der Ehemann empfängt uns am Hauseingang und bringt uns ins Wohnzimmer. Dort sitzt die Patientin auf dem Sofa. Der Fahrer des NEF macht uns nach seiner vorbildlichen Erstversorgung eine Übergabe: Patientin, Mitte 60, mit bekannten Karzinom in der Lendenwirbelsäule, die nun kollabiert war. Die Sauerstoffsättigung war zunächst nur bei 77 %, sodass sie nun über eine Maske 6 l/min Sauerstoff bekommt, was sie durch eine verbesserte Sättigung von 94 % gut annimmt. Der Blutdruck ist bei 90 systolisch, Puls bei 105. Des weiteren wurde durch den Kollegen bereits ein EKG geschrieben, welches jedoch nicht sehr gut lesbar bzw. auswertbar ist, es könnte jedoch eine leichte ST-Hebung bestehen, was auf einen Herzinfarkt hindeuten würde. (mehr …)

Verlegung – eine ganz entspannte Schicht


In meinen Urlaub konnte ich auch ein paar Mal unter der Woche Rettungswagen fahren. So sollte es an diesem Tag die letzte Frühschicht mit einem meiner Lieblingskollegen werden, denn langsam neigte sich meine freie Zeit doch dem Ende zu.
Es war jedoch sehr wenig los an diesem Morgen. So haben wir in Ruhe Zeitung gelesen, mit den Kollegen geplaudert und schließlich noch angefangen die gewaschene, frisch angelieferte Wäsche einzusortieren. Doch nun sollte unser Melder zum ersten Mal an diesem Tag piepsen.

Im Auto meldeten wir uns am Funk und bekamen den Einsatzauftrag von einem Krankenhaus im Landkreis eine Patientin in eine Uniklinik zu verlegen. Der Transport sollte durch den RTW stattfinden, da die Krankenwagenbesatzung abgelehnt hatte, weil die Patienten wohl öfters einen Kollaps habe.

So ging es also zur Klinik um die Patientin abzuholen. Auf den Weg dorthin war es uns bereits klar, dass wir an diesem Tag wohl nichts anderes mehr fahren würden, da die Zeit dazu nicht ausreichen würde.

In der Klinik holten wir die Patientin mit der Trage ab. Bevor es zur Uniklinik gehen sollte bekam die „Problem-Patientin“ noch etwas zur Blutdrucksenkung, denn sie hatte starke Schwankungen bedingt durch ihre sehr seltene Erkrankung. Deshalb kam es bei dir öfters zum Kollaps, jedoch laut ihrer Aussagen nur, wenn sie steht und das würde sie im Rettungswagen ja nicht.
Wir stellten uns bei der sehr netten und gesprächigen Dame vor und sie konnte es sich danach auf unserer Trage bequem machen. Alles lief sehr entspannt und ruhig ab. Es war auch noch kurz Zeit für die Verabschiedung von dem netten Pflegepersonal der Station.

Mein Kollege und ich brachten die Patientin mittleren Alters in den Rettungswagen. Danach fuhr ich gemütlich zu Uniklinik, wo die Dame bereits angemeldet worden war. Mit dem Rettungswagen darf man bei solchen nicht kritischen Verlegungen nur 80 km/h fahren, sodas es nun einmal etwas dauert, was uns in diesem Fall jedoch nicht störte, denn es war ja eine recht fitte, kreislaufstabile und gesprächige Patientin mit der sich mein Begleiter während des Transportes gut unterhalten konnte.

Nach 1,5 Stunden hatten wir die Uniklinik erreicht und suchten die Station, wo wir erwartet wurden. Dies ist in einem so großen Krankenhaus nicht immer einfach, denn die Gänge sind dort sehr lange, nämlich über 1,5 km in die eine Richtung. Mit ein wenig Hilfe durch Pflegepersonal fanden wir schnell die richtige Station, wo wir die Dame in ein Bett umlagern konnten, die Papiere an die Stationsleitung übergaben und uns verabschiedeten.

Vor der Rückfahrt konnten wir noch kurz etwas Essen, da wir zeitlich gut dran waren. Danach ging es zurück zur Wache, auf der wir genau zu Schichtende bereits von den ablösenden Kollegen erwartet wurden.

Dies war eine sehr entspannte Schicht mit einem ruhigen, sehr netten Kollegen und einer Patientin, die auch durch den KTW transportiert hätte werden können. Man muss auch mal solche „erholsamen“ Schichten haben, denn Stress hat man oft genug. Auch empfinde ich es als schön, wenn man sich auf solch einer langen Fahrt mit dem Patienten unterhalten kann, was mein Kollege sehr gut gemacht hat und somit die Fahrzeit überbrückt hat. Für mich als Fahrerin ist ein solcher Transport mit fast ausschließlich Autobahn auch immer ruhig, da ich es persönlich mag mit der LKW-Geschwindigkeit so dahin zu fahren.