Flüssigkeitsmangel

Wenn Retter selbst an ihre Grenzen kommen


Bei Temperaturen über der 35 Grad Marke im Schatten bin ich gestern im Rettungsdienst unterwegs gewesen. Als Beifahrer hatte ich einen erfahrenen Rettungsassistenten dabei.
Bereits am Morgen war uns klar, dass dies ein sehr heißer und wohl auch arbeitsreicher Tag werden würde.
Am Mittag hatten wir mit 5 sehr langen Einsätzen ohne wirkliche Pause die Anstrengung durch die Hitze bereits deutlich gemerkt.
Auf dem Rettungswagen war bei uns beiden jeweils auch eine große Wasserflasche zu finden. Jedoch habe ich noch nicht wirklich viel davon getrunken, bisher hatte ich einfach wenig Durst.
Es folgte nach einer sehr kurzen Pause auf der Wache, bei der wir leider nur bedingt zum Essen oder Trinken gekommen sind, der nächste Einsatz. Diesmal sollte es zu einem Kollaps ins Freibad gehen. Dort schwitzten mein Kollege und ich wieder sehr stark. Besonders in der Duschhalle, wo wir den Patienten vorgefunden haben und später im Rettungswagen bei der eigentlichen Versorgung lief uns der Schweiß nur so herab. Ich versuche dies irgendwie so gut es geht zu ignorieren und routiniert weiterzuarbeiten.
Letztendlich ging es mit dem Patienten unter Notarztbegleitung ins Klinikum. Dort übergaben wir unseren Patienten.
Auf eine kurze Verschnaufpause sollen wir dennoch wieder verzichten müssen. Wir wurden bereits wieder zu einem Brandeinsatz alarmiert.
Kurz vor der Alarmierung hat mein Kollege bereits angekündigt, dass es ihm nicht gut geht und er Kopfschmerzen habe.
Nachdem wir den Einsatz über Funk aufgenommen haben, erledigt sich dieser bereits wieder. Bei der Einsatzaufnahme wird auch mir klar, dass ich mir nichts mehr merken kann und der Schwindel immer stärker wird.

 

Wir entscheiden uns schließlich in Absprache mit dem Notarzt, der noch kurz mit uns plaudert, dass mein Kollege, der mittlerweile gar nicht mehr fit aussieht, eine Insfusion von ihm bekommen soll.
Draußen im RTW wird nun also mein Kollege versorgt und bekommt einen Zugang gelegt, während ich noch etwas Organisatorisches in der Notaufnahme abklärte.
Mittlerweile habe ich auch schon versucht, den Flüssigkeitshaushalt mit ganz viel Trinken in den Griff zu bekommen. Doch mir wird einfach immer schwindliger mit zunehmenden Kopfschmerzen.

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