Monat: August 2014

Freitagsfüller


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1. Nach welchen Kriterien meine Arbeit bewertet wird ist mir echt schleierhaft.

2. Meine Familie war diese Woche an meinen Arbeitsort einen Nachmittag zu Besucht und ich habe mich darüber sehr gefreut.

3. In meinem Bett liegen gerne mal tausend Kleidungsstücke (bevor ich aufräume).

4. Das Aufräumen in der Wohnung und der Arbeit vor dem Urlaub hat sich wieder mal richtig gelohnt.

5. Anstatt sich auf das Schöne, Positive zu konzentrieren schaffen es manche Menschen immer etwas Negatives zu finden und zu kritisieren .

6. Ich war schon lange nicht mehr so richtig in einem Restaurant zum Essen.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen Leitstellenschicht und danach eine Besprechung bei meiner Bereitschaft (freuen ist was anderes), morgen habe ich eine Nachtschicht auf dem Rettungswagen geplant und Sonntag möchte ich Zeit mit der Familie verbringen!

Eine RTW-Schicht in der Fremde (2)


So nach der erholsamen Zeit ging es bald schon wieder mit der Arbeit auf dem RTW in der Fremde:

Im Behandlungszelt lag eine junge Patientin aus dem Ausland. Sie hatte zweimal einen Ball direkt an den Kiefer bekommen. Neben Schmerzen konnte die 13-Jährige auch den Mund nicht wirklich weit öffnen. Sie traute sich aber auch nicht, da es eben weh tat. Schwierig war die Situation mit der Betreuerin, denn diese hatte wenig Einsicht, dass man dies jetzt ärztlich abklären lassen müsse und nicht Stunden oder gar einen Tag Warten sollte. Nach einigen Diskussionen konnte Marc die anstrengende Dame überzeugen und so wurde wieder einmal der Transport abgeklärt.

Auch hier kam die Transporterlaubnis der Leitstelle. Wie beim letzten Transport wurde das Mädchen auf die Trage umgelagert und in den RTW gebracht. Ich wurde wieder als Begleiterin hinten im Rettungswagen eingesetzt. Auch die Betreuerin fuhr mit ins Krankenhaus. Dieses Mal ging es einmal quer durch die ganze Uni-Stadt, denn wir würden ins Uni-Klinikum mit der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie fahren. Die normale Kinderklinik ist hierfür nicht geeignet.

Der Transport verlief ohne Zwischenfälle. Das Mädchen hatte eindeutig Schmerzen. Die Betreuerin war sehr sturr und redete zunächst gar nicht. Nachdem ich versucht habe, der Patientin ein wenig die Angst zu nehmen, kam auch endlich von der Betreuerin etwas Zuspruch und Aufmunterung.

In der Uniklinik ging alles sehr schnell. Wir meldeten uns an und danach ging es in einen speziellen Raum zum Umlagern von Patienten. Dies sollte dort alles sehr zügig gehen. Meine Kollegen klärten mich danach erst auf, dass das Personal eine schnelle Übergabe wünscht, da man nie weiß, ob bereits der nächste Patient kommt. Zudem sind die Bereiche dort sehr streng getrennt und der Rettungsdienst kommt gar nicht zu den Behandlungsräumen der Notaufnahme. Ich musste mich daran erst gewöhnen. Doch somit hatte ich nun die nächste Klinik in der großen Stadt kennen gelernt.

Auf der Rückfahrt sollte ich noch zwei weitere Krankenhäuser der Stadt kennen lernen. Der weitere Krankenwagen beim Sanitätsdienst hatte nämlich bei einem weiteren Einsatz das Tragetuch in einer Klinik liegen lassen und danach suchten wir nun. Außerdem war es für die Fahrerin des RTW eine weitere kleine Übung von einem Ort zum anderen zu gelangen, ganz ohne Navi und Co. Man muss nämlich dazu sagen, dass es auch für Sie neu war einen RTW zu fahren, denn ihr fehlte bislang die Ortskundeprüfung, die in der Unistadt und dem Umland erforderlich ist. Daher wurde sie von Marc eben als Fahrerin eingesetzt und er kontrollierte sie immer. Somit hatte er weiterhin die Gesamtverantwortung, zum einen für mich als Begleiterin und zum anderen für die frisch gebackene Rettungssanitäterin als Fahrerin.

Das Tragetuch fanden wir zwar in den Kliniken nirgends, doch immerhin kannte ich jetzt bereits alle Kliniken der Unistadt. Jetzt sollte es pünktlich zum Abendessen wieder zurück zum Sanitätsdienst gehen. Dort gab es nun für alle Sanitäter leckere Sachen vom Grill mit Salat. Die Bratwürste und Steaks schmeckten echt allen sehr gut. Auch der reguläre Notarzt war mit seinem Fahrer gekommen. Überhaupt war er viel bei uns, denn es war beim San-Dienst einfach unterhaltsam. Beim Essen erfuhren wir auch, dass die beiden Mädels jeweils einen mehrfachen Bänderriss erlitten hatten und wieder aus dem Krankenhaus zurück waren, sie teilten also nun das Schicksal des Laufens mit einer Aircast-Schiene für die nächsten Wochen.

Doch schon bald sollte wieder ein größerer Notfall auf uns warten.  Es kamen ein paar Spielerinnen zum Sanitätsdienst gerannt. Sie meinten, dass eine Spielerin gestürzt sei und nun nicht mehr aufstehen kann. Es machte sich sofort eine Gruppe des Sanitätsdienstes mit 4 Personen, Notfallrucksack und Rolltrage auf dem Weg zu einem nahe gelegen Spielfeld. Dort lag eine Jugendliche am Boden und hatte augenscheinlich Schmerzen. Die Sanitäter entschlossen sich dennoch sie umzulagern und sie zum Behandlungszelt zu bringen. Dort könnte man sie eben viel besser versorgen. Das Umlagern ging mit drei kräftigen Männern anscheinend sehr gut.

Beim Behandlungszelt angekommen war allen Sanitätern klar, dass her etwas schlimmeres vorliegt. So wurde sofort der anwesende Notarzt hinzugezogen. (mehr …)

Eine RTW-Schicht in der Fremde (1)


Bei dem großen Sanitätsdienst, von dem ich hier berichtet habe, wurde ich überraschenderweise einen Tag auf dem Rettungswagen der Bereitschaft eingesetzt. Dieser RTW wird von der dortigen Unterstützungsgruppe Rettungsdienst besetzt.

Während des Turnierwochenendes sollte er immer einsatzbereit bei dem Sanitätsdienst stehen bzw. für evtl. Einsätze dort zur Vefügung stehen.

Am langen Samstag wurde ich ausgesucht und auf den RTW als Unterstützung gesetzt. Dies hat sich so ergeben, da die dortigen Kräfte entweder selbst alle regulären Dienst auf einer Rettungswache hatten oder anderweitig gebunden waren. So hat der Bereitschaftsleiter mich als „Dritte“ auf den RTW gesetzt. ich dachte somit zunächst, dass ich eben nur zur Unterstützung da bin und eigentlich eher als zusätzliche Kraft gesehen werde, da sie sehr gerne zu dritt ausrücken. Wir waren also mit einer sehr frisch ausgebildeten Rettungssanitäterin als Fahrerin, einem sehr erfahrenen und im Leitstellengebiet sehr bekannten Rettungsassistenten (der auch als Einsatzleiter im dortigen Gebiet aktiv ist), nennen wir ihn Marc, und meiner Wenigkeit besetzt.

Am Morgen schaute ich mir den RTW erst einmal grob an. Die Geräte waren mir alle bekannt und ich hatte auf meiner Heimatwache Einweisungen darin. Ansonsten waren die Fächer und der Notfallrucksack total neu und fremd für mich. Alle Sachen lagen an total anderen Stellen. Aber da ich der Meinung war, dass ich nur zur Unterstützung mitfahre, habe ich mir alles nur sehr grob angesehen, wie sich im Nachhinein herausstellt, war dies eher ein Fehler.

Der Sanitätsdienst lief am Morgen eigentlich noch recht ruhig ab. Doch bald fand sich ein sehr junger Betreuer ein, dem es bereits seit gestern Abend nicht gut ging. Er hatte Übelkeit und Erbrechen, dazu kamen nun immer stärker werdende Oberbauchschmerzen. Dazu kam auch ein sehr schwacher Kreislauf aufgrund der Dehydration. Zusammen mit seinen Eltern wurde entschieden, dass er zur Abklärung ins Krankenhaus gefahren werden sollte.

Unser Chef auf dem RTW klärte mit der Leitstelle über Telefon den Transport ab und so bekamen wir das OK, dass wir den jungen Patienten, ca. 15 Jahre alt, selbst fahren dürfen. Somit hatten wir bereits am Morgen den ersten Transport. Die Kollegin holte die Trage aus dem RTW und der Patient stieg nun auf unsere Trage um. Beim Transport entschloss sich der Rettungsassistent Marc, dass er fahren würde und lies uns zwei Rettungssanitäterinnen hinten mit dem Jugendlichen alleine. Bei einem Krankentransport wie diesen auch völlig in Ordnung. Ich lernte nun die Kinderklinik in der ca. 15 km entfernten Unistadt kennen. Dort war alles neu für mich, wir übergaben unseren Patienten an das freundliche Klinikpersonal.

Nachdem wir die Trage wieder hergerichtet hatte, ging es wieder zurück zum Sanitätsdienst. Bisher war ich echt eher als Praktikantin auf dem RTW zu sehen.  (mehr …)

Freitagsfüller


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1.  Es kann doch nicht sein,  dass der Sommer schon wieder vorbei ist.

2.   Meine Oma war die letzten Wochen „Babysitter“ für einige Hühner und daher gab es Eier zu kochen.

3.   Gestern morgen  war ich mit der Familie seit längerer Zeit mal wieder bei IKEA und Adidas.

4.   Bei diesem Wetter bin ich geneigt mir neue Stiefeletten zu kaufen und zu tragen.

5.   Mich würde wirklich mal interessieren,  wie es ist einen Tag Bundeskanzlerin zu sein.

6.   Eine verrückte Idee für einen guten Zweck ist die Ice Bucket Challenge.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf einen gemütlichen Ausklang des Tages, morgen habe ich eine Schicht in der Leitstelle geplant und Sonntag möchte ich einfach mal nichts tun und Zeit mit der Familie verbringen!

Die Rettungsassistentenprüfung – das Ergebnis


Nach mittlerweile einer Woche voller Prüfungen gab es für alle Teilnehmer nun nur noch eines: Warten auf das Ergebnis.

Mein Kurs wartete also auf dem Schulgelände auf die Ergebnisse während drinnen die Lehrerkonferenz unter dem Vorsitz der Prüfungsvorsitzenden der Regierung tagte.

Jetzt konnten wir alle nur noch hoffen und uns gegenseitig Mut zusprechen. Die Stimmung war irgendwo zwischen Erleichterung, dass die Prüfung vorbei ist, und höchster Anspannung, denn man wollte wissen, ob man bestanden hat.

Dabei wechselten die Gespräche von Smalltalk über Prüfungsthemen bis hin zu Fachthemen und viel Privatem. Der Mix war schon sehr groß, doch man wollte sich einfach ablenken und die lange Wartezeit herum bekommen.

Ich selbst hatte für mich nach der mündlichen Prüfung beschlossen, dass ich da raus muss und bin ganz alleine einen Kaffee trinken gegangen. Bei dem Stammbäcker konnte ich bei Cappuccino und Kuchen eine halbe Stunde abschalten und mit meiner Familie telefonieren. Dabei war ich mir innerlich irgendwo sicher, dass es gereicht haben müsste, doch man kann sich eben auch täuschen.

Danach mischte ich mich wieder unter die Gruppe und unterhielt mich ebenfalls weiter. Wir alle hatten beschlossen, dass Handys gerade weitestgehend tabu sind, denn dies regt nur noch mehr auf.

Nun war der Moment gekommen und es hieß seitens der Schulleitung, dass wir nun einzeln die Ergebnisse erfahren konnten. So ordneten sich alle Schüler meines Kurses in eine Schlange und stellten uns vor dem Verwaltungsgebäude auf. Die Stimmung wurde immer gespannter. Die Gespräche weniger. Nacheinander wurde man in ein Zimmer begleitet und erfuhr die Ergebnisse. Die allermeisten kamen mit einem breiten Lachen wieder heraus. Die eine Schülerin aus der Vollzeitklasse weinte vor Freude, der nächste machte einen Luftsprung, ein anderer machte sich Gedanken wie er nun den versprochenen Besen fressen sollte 😉

Ich selbst wurde immer nervöser und zugleich wurde es mir vom langen Warten schon ganz komisch. Ich stand dem Kollaps nahe. (mehr …)

Die Rettungsassistentenprüfung Teil III mündlich


Als letzter Teil der staatlichen Prüfung zur Rettungsassistentin stand nun als dritter Teil nach schriftlicher und praktischer Prüfung noch die Mündliche Prüfung an.  Ich war dabei eine der letzten Prüflinge an der Schule. Am letzten Tag am frühen Nachmittag sollte ich mein Wissen abrufen.

So machte ich mich am Vormittag zum hoffentlich letzten Mal auf den Weg zur Schule. Dort angekommen registrierte ich mich wieder und dann begann das Warten auf die Prüfung. Ich war zeitlich sehr pünktlich. Zum Glück war das Wetter gut und man konnte draußen sitzen. Dort traf ich auch einige Teilnehmer meines Kurses, die zum Teil auch noch warteten und zum anderen Teil schon fertig waren. Es wurde sich zahlreich über die Prüfung ausgetauscht. Ganz ehrlich es machte mich so langsam verrückt und ich wollte am liebsten nichts mehr davon hören. Besonders die „Angst“ bzw. der Respekt vor einem bestimmten Prüfer mit sehr detailreichen Fachfragen zu medizinischen Themen wuchs ins Unendliche.

Auch mein Partner für die mündliche Prüfer war nun anwesend und wir unterhielten uns auch noch ein wenig. Es ist nämlich so, dass man zu zweit in die Prüfung geht, denn so hat man quasi einen Zeugen dabei. Geprüft wird aber jeder getrennt, der jeweils andere sitzt nur still daneben.

Irgendwann einmal ging die Diskussion los, wer von uns beiden beginnen sollte oder wollte. Eigentlich wollten wir eine Münze werfen, doch mittlerweile war ich sooo nervös, dass ich darum gebeten habe beginnen zu dürfen. Dies musste erst noch ausdiskutiert werden. Dabei muss man sagen, dass der weitere Prüfling ein sehr guter Schüler und vor allem nie nervöser Mensch ist (er wirkt immer fast allwissend und vor allem gelassen und ruhig, im Gegensatz zu mir). Naja aber er lies mir dann doch den Vortritt, wahrscheinlich hatte er Angst ich könnte wirklich kollabieren, während er die Prüfung hat.

So fanden wir uns 10 Minuten vor Beginn ein und zogen zunächst unseren Fall. Ich zog dabei den Fall mit folgenden Infos: Nachts, Nieselregen, ca. 02:30 Uhr, Bewusstlos in der Bahnhofstoilette. Nun hatten wir einige Minuten Zeit den Fall zu strukturieren und uns Notizen zu machen. Ich schrieb mir zunächst das gesamte ABCDE-Schema mit Maßnahmen und zu erhebenden Vitalparametern auf einen Notizzettel. Des Weiteren versuchten wir Verdachtsdiagnosen zu finden. Mein Kopf war gerade ziemlich leer. Klar der erste Verdacht war Drogenintox. Doch es blieben eben einige weitere Dinge, die mir aber nicht wirklich einfielen. Jetzt war die Zeit aber auch vorbei.

Wir wurden in den Prüfungsraum gerufen. Ich sah die Prüfer und es war eine erste Erleichterung, denn von den drei Prüfer fand ich zwei gleich sehr sympathisch, den anwesenden Arzt kannte ich nur sehr wenig. Dazu saß in meiner Prüfungsgruppe auch noch die Vorsitzende der Prüfungskommission, also die oberste Chefin von der Regierung. Dies trug echt nicht zur Beruhigung bei, denn sie konnte immer unterbrechen und selbst Fragen stellen.

Nun sollte es los gehen mit der mündlichen Prüfung anhand des Falles. Es wurde eine PowerPoint-Präsentation mit den äußerlichen Umständen angeworfen. So erfuhr ich einiges und es sollte sich anscheinend echt um einen Drogenintox handeln, da man überall Spritzbesteck liegen sah.

Ich wurde also gefragt, wie ich an den Fall heran gehe. dabei ging es zunächst um die allgemeinen Dinge wie Schutzausrüstung, evtl. Hinzuziehen weiterer Kräfte, der Beachtung der eigenen Sicherheit (Wegräumen der Spritzen). Danach ging ich das Schema nach ABCDE durch, wobei es hier nur um das Gerüst und nicht jedes Detail ging. Die Werte standen schließlich auch sichtbar an der Wand. Dieser Teil ging schnell vorbei, doch nun sollte es ernst werden.

Der Arzt übernahm die Fragen zu den medizinischen Themen. Zunächst noch nach der Versorgung des Patienten. Der Mann hatte einige Probleme. Es waren Atemwege, Atmung und Kreislaufsituation kritisch. (mehr …)