Vor kurzem bin ich eine Schicht mit einem Rettungsassistenten gefahren, mit dem ich vorher noch nie zusammen auf dem Fahrzeug unterwegs gewesen bin. Nun sollten wir zum ersten Mal zusammen eine RTW-Spätschicht gemeinsam verbringen. Wir kannten uns bisher nur von den gemeinsamen Aufenthalten auf der Wache oder den Schichtübergaben.
Natürlich war ich vor dieser Schicht etwas nervös, denn ich konnte meinen Kollegen eben im Einsatz nicht einschätzen und vor allem bin ich eben auch erst seit kurzem als Rettungsassistentin im Praktikum unterwegs. Zu Beginn der Schicht klärten wir gleich, dass der Rettungsassistent, nennen wir ihn Jonas, in dieser Schicht begleiten lassen würde. Auch stellte er klar, dass er gerne die Praktikanten erst einmal machen lässt und ihnen die Chance gibt, dass sie alleine den Einsatz führen können. Wenn dies nicht funktioniert, dann übernimmt er wieder die Führung. Allerdings gibt Jonas zu, dass er auch so gerne die Einsatzführung an sich reist, obwohl er dies nicht will. Ich finde es super, dass wir dies alles zu Beginn der Schicht klären können und bin auch schon etwas erleichtert aufgrund des guten Gesprächs.
Danach machen wir die Schichtübergabe mit der Frühschicht. Ich melde uns in der Leitstelle an und auch die Schichtanmeldung auf dem Tablett gehört zur Aufgabe des Begleiters. Nun gehen wir unseren RTW checken. Hier bin ich eben hauptsächlich für die Geräte zuständig. Doch schon sehr bald werden wir vom ersten Piepsen unseres Melders unterbrochen.
Es geht gleich zu einem Notarzteinsatz in ein Altenheim der Stadt, gemeldet ist eine akute Gastroindestinale Blutung. Jonas fährt den RTW souverän mit Sondersignal zur Einsatzstelle. Fast gleichzeitig hinter uns fährt das NEF mit dem Notarzt. Im Altenheim werden wir von einer Schwester erwartet, die uns zur Patientin bringt. Hier übernimmt gleich der Notarzt die Führung. Es läuft alles sehr schnell ab, was auch stark am Notarzt liegt. Auf dem Notarztfahrzeug fährt neben einer routinierten Rettungsassistentin ebenfalls eine RA-Praktikantin mit, die jedoch ganz neu ist und noch als Dritte eingearbeitet wird.
Ich versuche mit der älteren Dame Kontakt aufzunehmen und eine erste Anamnese zu machen. Währenddessen bespricht sich der Notarzt mit dem Pflegepersonal. Jonas und ich machen bei der Patientin ein komplettes Monitoring, wo jedoch alle Werte im Normbereich liegen. Es wird durch den Notarzt ein Zugang gelegt und danach wird die wache, ansprechbare, alte Dame auf unsere Trage umgelagert. Es geht alles sehr „zack, zack“. Irgendwie komme ich mir selbst ein bisschen wie auf dem Standstreifen vor. Zügig geht es nun mit der älteren Patientin, die vor ca. 20 Minuten Blut erbrochen hat in den RTW.
Es wird ein weiterer Zugang gelegt, da der erste nur sehr langsam bzw. gar nicht läuft. Hier veranstaltet der Notarzt aufgrund von Hektik leider fast ein Blutbad, worunter vor allem die Patientendecke und die Hand der Patientin leiden musste. Zusätzlich bekommt die Dame noch etwas Sauerstoff, da die Sättigung noch doch nicht mehr so gut ist. (mehr …)