Day: 24. September 2014

Auf der Suche oder alles Schlüssel


In letzter Zeit sind Schlüssel bei mir ein heikles Thema. Sowohl im Privaten als auch im Rettungsdienst sind diese nämlich auf einmal Mangelware und dies gerade in nicht immer leichten Situationen.

Vor ein paar Monaten habe ich mich aus meiner Wohnung am Arbeitsort ausgesperrt. Ich war dabei zum Lernen an einem See und habe mich danach noch mit einem Freund getroffen. Danach war auf einmal mein Schlüsselbund mit Wohnungs- und Arbeitsschlüsel weg. Ich wusste auch nicht, ob ich ihn verloren hatte oder er noch in der Wohnung lag. Kurz vor Mitternacht kam leichte Panik auf. Das Problem konnte zunächst mit einem Ersatzschlüssel gelöst werden, der bei meinen Eltern deponiert ist. Doch um den zu bekommen, musste ich und meine Eltern jeweils ca. 45 Minuten fahren, um uns auf einen Parkplatz zur Übergabe zu treffen (kam mir vor wie ein Dealer 😉 ). Weit nach Mitternacht war ich damals schließlich dann endlich in der Wohnung und mein Schlüssel lag auf der Anrichte, wo ich ihn immer hinlege.

Seit diesem Ereignis achte ich sehr penibel auf meine Schlüssel und suche sie ständig, damit ich wirklich nie einen irgendwo liegen lasse. Man muss dazu sagen, dass ich die verschiedenen Schlüssel bereits auf mehrere Schlüsselbunden verteilt habe, denn so vermindert sich das Risiko und man muss nicht immer alles mitschleppen.

In meinen Hauptberuf trage ich den Schlüssel sehr oft bei mir, wenn ich das Zimmer verlasse, da man ohne den Chip nicht überall hinein kommt und sich ansonsten selbst aussperren könnte. In der Leitstelle haben wir Karten, die wir immer am Mann bzw. der Frau tragen sollten, ansonsten kommt man ebenfalls fast nirgends rein.

Im Rettungsdienst gibt es natürlich auch Schlüssel und diese sind echt wichtig. Jeder hat seinen persönlichen Schlüsselbund mit den grundlegenden Schlüssel wie den für die normalen Türen zur Wache bzw. der Garage, dazu kommt noch der Spintschlüssel und bei manchen noch Sonderschlüssel für bestimmte Bereiche wie Lager oder Büro. Dazu gibt es einen Schlüsselbund mit Kette für die beiden Rettungswagenbesatzungen. An diesem sind sehr wichtige Schlüssel befestigt, die eigentlich immer der Begleiter bei sich trägt. Hier hängt zum einen der Schlüssel für die Betäubungsmittelkassette im RTW dran. Dieser Schlüssel ist mit viel Verantwortung verbunden, da beim den BtM (bei uns Morphin und Fentanyl) strenge Gesetze eingehalten werden müssen und der Verantwortliche bei Fehlen große Schwierigkeiten bekommen könnte. Des weiteren sind daran verschiedene Schlüssel für die Auffüllschränke sowie Medikamentenschrank und der Schlüssel für den Hausnotrufkasten (darin sind einige tausend Hausnotrufschlüssel) befestigt. Dazu kommt für den Fahrer der Schlüssel des Fahrzeugs. Dieser bleibt jedoch beim Abstellen in der Garage im Zündschloss des Fahrzeugs stecken.

Einen Schlüssel auf der Rettungswache hatte ich noch nie vermisst, da ich eben immer alles am Körper trage und höchstens mal den Fahrzeugschlüssel in den verschiedenen Hosen- bzw. Jackentaschen suche.

Doch dafür habe ich vor kurzem mittlerweile bereits zwei Sucherlebnisse mit Kollegen gehabt.

Ich war in der Nachtschicht mit einem netten Rettungsassistenten unterwegs und er ließ mich begleiten. Somit war er der Fahrer und hatte den Schlüssel für den RTW bei sich. Wir versorgten den Patienten. Im RTW wollte mir der Rettungssassistent schließlich den Schlüssel zum Fahren übergeben, da wir uns entschieden, dass ich zur Klinik fahre und er aufgrund des instabilen Patienten hinten beim Notarzt bleibt. Er suchte nun den Schlüssel in den Hosentaschen, doch da war nichts. Dann meinte er, dass ich den Schlüssel bereits erhalten habe, dies konnte ich jedoch verneinen.

Nun ging die große Sucherei los, alle außer dem Notarzt und selbst dieser suchten den Fahrzeugschlüssel. (mehr …)