Während einer Schicht auf dem Rettungswagen wurden wir, also mein Begleiter, ein junger Rettungsassistent, und ich als Fahrerin und Rettungssanitäterin zu einer Wohnungsöffnung alarmiert. Die Feuerwehr und Polizei waren ebenfalls schon auf Anfahrt.
Nach kurzer Anfahrt mit Sonderrechten durch die Stadt haben wir das Haus recht zügig gefunden, da die Feuerwehr bereits vor Ort ist. Mein Kollege und ich schnappen uns unser Equipment, d.h. wir nehmen zunächst einmal nur Koffer und die EKG/Defi-Einheit mit, da der Weg kurz ist und man notfalls noch die anderen Sachen holen kann.
Im Treppenhaus des Mietshauses sind bereits zwei Feuerwehrkameraden eifrig daran, die Tür zu öffnen. Mittels Ziefix, einem Spezialwerkzeug, funktioniert dies auch recht zügig. Die Angehörigen sind ebenfalls vor Ort, denn sie haben sich um die Bewohnerin der Wohnung Sorgen gemacht, da diese nicht erreichbar ist. Sie haben zwar einen Schlüssel, doch dieser sperrt nicht. Anscheinend steckt der Wohnungsschlüssel innen an der Türe.
Somit ist für uns klar, dass die ältere Frau höchstwahrscheinlich in der Wohnung zu finden sein wird. Da die Feuerwehr ihre Arbeit sehr schnell erledigt, ist die Tür nach nur wenigen Minuten offen und wir können die Wohnung als erste betreten. Die Feuerwehr geht recht selten in die Wohnung und auch die Polizei lässt uns gerne mal den Vortritt, danke Kollegen.
Beim Eintritt in eine solche fremde Wohnung hat jeder von uns etwas „Angst“, was einem erwartet. Es stellt sich schließlich die Frage, was ist mit der Frau, liegt sie irgendwo tot, ist sie gestürzt oder doch nicht zuhause. (mehr …)