Dienstplangestaltung oder zumindestens der Versuch


Als Ehrenamtliche Mitarbeiterin im Rettungsdienst habe ich relativ viele Möglichkeiten meine Schichten abzuleisten. Zunächst einmal gibt es bei uns auf der Wache die festen Dienste am Wochenende, d.h. man hat regelmäßig alle 4 Wochen eine Rettungsdienstschicht zu fahren. Hier kann man schon weit voraus planen, denn die Wochen zählen erscheint einfach. Zudem besteht die Möglichkeit freie Dienste am Wochenende zu besetzten. Da eben nicht alle Schichten mit festen Mitarbeitern besetzt werden, kann man diese freien Dienst dann nach Meldung übernehmen. Als dritte Variante bleibt die Chance dem Rettungsdienstleiter mitzuteilen, dass man auch unter der Woche Zeit hat und dann wird geschaut, ob was möglich ist.

Grundsätzlich ist es so, dass ein Ehrenamtlicher den hauptamtlichen Kollegen vorgezogen wird, da es eine Regelung gibt, dass 20 Prozent aller Schichten mit ehrenamtlichen Mitarbeitern zu besetzen sind.

Leider ist es in letzter Zeit vermehrt so, dass bei dem Dienstplan und seinen zahlreichen Änderungen nicht immer alles passt und viele Fehler passieren. Bisher war ich von solchen Dignen immer verschont geblieben und bekam die fehlenden oder zu viele Kollegen in einer Schicht immer nur am Rande mit.

Dies sollte sich jedoch in den letzten Wochen ändern, denn ich war gleich doppelt von Dienstplanproblemen betroffen.

Einmal war ich eine „Doppelschicht“ an einem Samstag auf dem KTW unterwegs. Ich war also für eine lange 12 Stunden Schicht als Begleiterin eingeteilt. Den ersten Teil der Schicht fuhr ich ganz normal zusammen mit einer ehrenamtlichen Kollegin. Zum Wechsel der Schicht ging meine Kollegin nach Hause, doch leider kam niemand anderes.

So schauten wir zunächst auf den Dienstplan, dort stand immerhin eine Kollegin drin, doch sie hatte ansonsten den ganzen Monat Urlaub, nur diesen einen Dienst, was recht seltsam ist. Danach meldete ich mich bei der Leitstelle ab, denn sonst kann ich ja alarmiert werden und so ganz alleine wird ein Transport schwierig. Das weitere Gespräch führte ich nun mit der Rettungsdienstleitung, wobei hier immer ein Wachleiter Bereitschaft hat. Er würde sich darum kümmern.

Für mich hieß es nun also Zwangspause, was ich zu einem Kaffee und etwas Fernsehen auf der Couch nutzte. Ich rechnete schon mit einer längeren Wartezeit, denn so schnell organisiert man niemanden neues. Irgendwann einmal kam ein Kollege von einer Außenwache von seiner Schicht zurück und ich dachte schon, dass ich nun mit ihm fahren würde, doch falsch gedacht. Nach einer weiteren Viertelstunde rief mich die Leitstelle an und informierte mich, dass bald jemand zum Dienst erscheinen würde.

Es ist schon recht seltsam so auf einen Kollegen zu warten. Aber immerhin dauerte es jetzt nicht mehr lange und meine Kollegin für den Rest des Tages kam zur Schicht. Sie wusste nicht, dass sie eingeteilt wurde, da sie ansonsten Urlaub hatte. Nunja nach einer dreiviertel Stunde Ausfallzeit meldeten wir uns einsatzklar und mussten gleich zu einigen Transporten ausrücken.

Wenige Wochen später ging es mir genau anders herum. Ich kam morgens zu meiner eingeteilten Schicht als Fahrerin auf dem Rettungswagen. Der Begleiter wunderte sich schon über meine Anwesenheit, denn eine andere Kollegin sei auch schon zum Fahren da, dazu kam noch eine Praktikantin als Dritte. Wir waren also in dieser Schicht zu viert auf dem RTW eingeteilt. Nach der Übergabe der Nachtschicht an uns, meldeten wir uns zunächst wieder bei der Leitstelle an, diesmal waren wir ja einsatzklar mit zu vielen Besatzungsmitgliedern. Danach musste wieder die Rettungsdienstleitung infomiert werden, denn keiner von uns beiden Fahrern wollte nach Hause gehen. Hier kollidierten diesmal Haupt- und Ehrenamt. Bei solchen Fehlplanungen ist es dann meistens so, dass die hauptamtlichen Kollegen nach Hause geschickt werden.

Dieses mal wurde das Problem jedoch etwas komplizierter, denn der aushängende Dienstplan sei ganz anders als der im PC der Rettungsdienstleitung. Ich sollte aber eigentlich die geplante Schicht fahren, was jedoch die hauptamtliche Kollegin nicht verstand. Somit mussten wir untereinander weiter ausdiskutieren, wer jetzt welche Schicht fahren sollte. Es war so, dass nach einiger Zeit noch der Fahrer der zweiten Tagschicht auf dem RTW kam und dieser gerne Frei haben wollte. Somit tauschte ich mit ihm und fuhr dann die Tagschicht, welche eine Stunde später beginnen sollte. Mit dieser Lösung waren dann auch alle Beteiligten sehr zufrieden, auch wenn es einige Zeit in Anspruch genommen hatte.

Insgesamt muss man sagen, dass diese Dienstplanfehler recht nervig sind und ich als Ehrenamtliche bei meiner Planung immer aufpassen muss, wann ich welche Schicht fahre. Dies ist dann doof, wenn auf einmal das ganze geplante nicht mehr funktioniert. Manchmal muss man aber über die Diskussionen und Fehler nur schmunzeln, nach dem Motto „finde den Fehler“!

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