Küche

Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe: Der dritte und letzte Tag


Nach einer weiteren kurzen Nacht auf dem Faldbett, klingelte um 5 Uhr mein Handywecker, um mich aus den Schlaf zu reißen. Es war wieder Zeit zum Aufstehen und um Frühstück zu machen. Ich quälte mich also aus dem Schlafsack und machte mich kurz frisch. Danach ging es noch halbschlafend in die Küche.
Dort waren bereits die ersten Helfer am Arbeiten. Ich half zunächst das Frühstück für eine Verpflegungsstation draußen vorzubereiten, also die Portionenanzahl an Butter, Marmelade, Wurst, Käse und so weiter abzupacken.
Danach ging es wieder darum den Frühstücksraum für unsere eigenen Helfer zu bestücken. Zunächst also alles sauber wischen und danach die Marmelade, Nutella und Honig auf den Tischen verteilen. Die vorbereiteten Wurst- und Käseplatten auf Eis in den Raum stellen. Sowie genügend Semmeln,Jogurt, Müsli, Milch und einiges anderes als Frühstückbuffet herzurichten.

Nachdem auch noch der Kaffee in die Thermophoren fertig eingefüllt war, legte ich mich noch einmal für eine halbe Stunde auf mein Feldbett. Ich war einfach nur k.o. und wollte noch ein bisschen ruhen. Leider war es draußen schon sehr betriebsam, sodass ich nicht viel Erholung bekam.
Somit entschloss ich mich bald wie die anderen aus dem Küchenteam frühstücken zu gehen.
Ein letzten Mal saßen wir also in recht geselliger Runde beieinander und besprachen noch kurz, wer sich nun um was kümmert. Die Führungskräfte ließen uns als Küchenmannschaft da vollkommen freie Hand. Unsere „Küchenchefin“ war im Vergleich zu den Vortagen ebenfalls recht entspannt.

Nach der Frühstückspause ging es also an das erste Aufräumen. Als erstes packte jeder seine persönlichen Dinge zusammen und lud diese Sachen soweit möglich direkt in die jeweilgen Fahrzeuge, damit nichts mehr herum liegt.
Danach wurde in der Küche aufgeräumt. Die restlichen Lebensmittel gaben wir an die Tafel ab. Hier musste jedoch auch genau Buch geführt werden und alles wurde dokumentiert. (mehr …)

Einsatz bei der Hochwasserkatatstrophe: Der zweite Tag


Nachdem der erste Tag bei dem Einsatz im Rahmen der Hochwasserkatastrophe, hier könnt ihr ihn nachlesen, bereits sehr anstrengend gewesen ist, so sollte auch der nächste Tag nicht weniger arbeitsreich werden.

Die Nacht zwischen den Tagen war sehr kurz und vor allem habe ich nur sehr wenig geschlafen. Auch auf einen Feldbett kann man gut schlafen, doch zum einen ist bei mir die erste Nacht in fremder Umgebung immer sehr unruhig, zum anderen war es mir in dem Schlafraum ständig zu warm.

Nach 4 Stunden Nachtruhe hieß es also um 5 Uhr aufstehen und das Frühstück für die Betroffenen und freiwilligen Helfer draußen als auch für unsere eigenen Helfer vorbereiten. Ich quälte mich also aus dem Bett und versuchte innerhalb kürzester Zeit mich irgendwie anzuziehen und halbwegs salonfähig zu machen. Meine Haare hatten wahrscheinlich nachts mal wieder eine Party ohne mich gefeirt ;-).

In der Küche angekommen (der Weg betrug ja nur 5 Meter) waren bereits einige Helferlein fleißig dabei Kaffee zu kochen sowie Wurt und Käse herzurichten. Ich bekam den Auftrag mich zusammen mit einer weiteren Frühaufsteherin um den Frühstücksraum für unsere eigenen Kräfte zu kümmern. Dort galt es die Tische abzuwischen. Vom Vorabend übrig gebliebenes zu entsorgen. Den Kaffee in den Raum zu bringen und Wasserkocher sowie weitere Frühstückgetränke zu organisieren. (mehr …)

Einsatz bei der Hochwasserkatatstrophe: Der erste Tag


Nachdem wir nach einer langen Anfahrt, wie hier berichtet, endlich in Deggendorf angekommen sind, sollte es für unser Betreuungskontigent sofort mit der Arbeit losgehen.

Unsere Vorgänger waren gerade dabei ihre Sachen zusammenzupacken und einzuladen.

Zunächst einmal gab es für die Führungskräfte eine kurze Begehung der Örtlichkeiten. Wir waren in einer größeren Schulzentrum, hauptsächlich der Berufsschule, untergebracht. Draußen stehen 4 fest installierte Feldküchen, die wir weiter benutzen können. Nach der Besichtigung gibt es noch ein Übergabegespräch und schon ist unser Kontigent offiziell für die Betreuung und Verpflegung zuständig.

Für die „normalen“ Einsatzkräfte heißt es in dieser Zeit sich etwas von der weiten Anreise zu erholen. Wir dürfen endlich unser Mittagessen einnehmen. Es gibt Schweinebraten mit Nudeln und Soße oder aber für die Vegetarier Nudeln mit Champignonsoße. Doch diese Verschnaufpause, die meine Einheit auch zum Kennenlernen weiterer Kräfte genutzt hat, sollte nur kurz sein.

Nun folgt eine Ansprache der Führungskräfte, also hauptsächlich unserer Kontigentführerin und ihrer zwei Zugführer an uns. Die Lage der Vorgänger wurde leider nur sehr grob vermittelt und so herrscht gerade ein wenig das Chaos, was die Führungskräfte noch zu beseitigen haben. Wir werden bereits in wenigen Stunden die nächste Mahlzeit servieren müssen und bis dahin gilt es noch viel zu regeln. Es wird zunächst einmal das Küchenteam eingeteilt. Meine Einheit und somit auch ich gehören dazu.
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Erstversorgung mit dem KTW


Seit langer Zeit einmal wieder auf dem Krankenwagen an einem Samstag unterwegs, war ich diesmal als Begleiterin zusammen mit einem Bundesfreiwilligendienstler. Zu Beginn der Schicht hatten wir unser Auto gecheckt und warteten jetzt, was der lange Tag so bringen würde.

Doch schon bald sollte mein Melder piepsen und uns zu einer Einweisung in die Klinik alarmieren. So fuhr mein Kollge den Krankenwagen heraus und ich meldete mich am Funk. Doch nun hatte die Leitstelle einen Notfall herein bekommen und die Rettungswagen bei uns in der Stadt waren bereits alle bei anderen Einsätzen verplant. So sollten wir eigentlich auf einen Ersatz-RTW umsteigen (wie dies abläuft habe ich ja bereits berichtet), doch dies war nicht möglich, da mein Kollege keinen Führerschein für den RTW besitzt bzw. nicht Begleiten darf, da er kein Rettungssanitäter ist.
Somit disponierte die Leitstelle um und wir sollten zu dem Einsatz, ein Sturz durch eine Glasscheibe bei einem Macumar-Patienten mit dem KTW zur Erstversorgung fahren. Der Notarzt und ein Rettungswagen aus einer anderen Stadt wurden ebenfalls alarmiert.

Zügig ging es nun also mit Sonderrechten zum Einsatzort, einer recht nahe gelegenen Wohnung in einem Mietshaus, wo wir bereits von der Ehefrau und einer Mitarbeiterin eines ambulanten Pflegedienstes erwartet wurden. Mit unseren kleinen Notfallkoffer kamen wir also beim Patienten im 4. Stock an und quetschen uns erst einmal in die Küche, wo der ca. 75 Jahre alte Mann an der kaputten Tür lag. Zunächst einmal war sehr viel Blut am Hinterkopf erkennbar, worauf er gefallen war. Zusammen mit meinen Kollegen richteten wir den Patienten, der wach und ansprechbar war, gleich einmal auf, um die Wunde näher begutachten zu können. Diese war eigentlich recht klein (ca. 2×4 cm), doch sie blutete durch die Blutverdünnungsmedikamente eben recht stark. Danach bedeckten wir die Wunde zunächst nur mit Kompressen und ich versuchte etwas Druck auf die Blutung auszuüben, um sie zu stoppen. Während wir auf den Notarzt warteten haben mein Kollege den Patienten noch von seiner Strickjacke mit Scherben befreit und Blutdruck gemessen als auch schon einmal eine Infusion vorbereitet. Natürlich redeten wir mit dem älteren Herren und fragten ihn nach dem Unfallhergang als auch nach weiteren Dingen wie Vorerkrankungen oder Medikamenten.

Jetzt traf auch der selbstfahrende Notarzt ein, der sich die Wunde zunächst anschaute. Danach konnte ich einen leichten Druckverband auf die Blutung machen. Da unser NA den Patienten aus der Küche mit den herumliegenden Scherben heraus haben wollte,  untersützten wir den Mann, welcher jetzt auch über Schmerzen im Knie und Brustbereich klagte, beim Gehen in ein anderes Zimmer.  Im Wohnzimmer setzten wir den Patienten schließlich aufs Sofa, wo der Notarzt einen Zugang legte und wir weitere kleinere Abschürfungen mit Verbänden versorgen konnten. Mittlerweile waren auch alle Verbandsmaterialien in unseren doch sehr kleinen Notfallkoffer aus dem KTW verbraucht. Des weiteren habe ich noch einmal Blutdruck gemessen, welcher immer noch hoch war, da unser Patient bekannter Bluthochdruckpatient ist und an diesem Morgen seine Medikamente noch nicht eingemommen hatte.

Jetzt konnten wir als Krankenwagen mit unser Ausstattung nicht mehr viel machen, da der Notarzt eben nicht durch uns, sondern mit dem Rettungswagen transportieren wollte. Immer wenn ich sagte, dass wir dies oder das, wie z.B. Blutzuckermessgerät, nicht dabei haben, dann meinte der Notarzt:  “ Was würde ich nur ohne euch machen, gut dass ihr da seid!“

Da fragt man sich dann doch als Besatzung des KTWs, was wäre, wenn der Notarzt wirklich als erstes eintrifft und natürlich aus seinem Fahrzeug nicht den Notfallrucksack und EKG oder Beatmungseinheit mitnimmt. In einem solchen Fall wäre er nämlich dann ganz schön aufgeschmissen, aber in diesem Fall waren wir ja da und der NA nicht ganz so hilflos.

Der Notarzt gab der Leitstelle kurz eine Lage und nach kurzer Wartezeit traf auch der Rettungswagen ein. Zusammen mit uns setze die RTW-Besatzung  den Herren in den Transportstuhl und transportierten ihn die Treppen bis zum Aufzug herunter.  Unten lagerten wir ihn auf die Trage um und dann übernahm die RTW-Besatzung komplett und unsere Aufgabe der Erstversorgung war gemeistert. Für meinen jungen Fahrer war es jedenfalls ein guter Einsatz, um sein gelerntes Wissen endlich einmal in der Praxis umzusetzen und dies hat er gut gemacht.