Hintergrundinformationen: Dialyse bzw. Niereninsuffizienz


Erläuterungen der Vorgänge im menschlichen Körper, die zu der Erkrankung bzw. dem Unfall geführt haben und der Gefahren, die sich für den Patienten daraus ergeben

Zum Verlust der Nierenfunktion, dem Nierenversagen, kommt es durch verminderte Nierendurchblutung (prärenales Nierenversagen, z.B. Volumenmangel, verminderte Durchblutung),Schädigung von Nierengewebe (renales Nierenversagen, z.B. durch Intoxikationen mit Medikamenten, Infektionen oder Entzündungen) oder durchStörung des Harnabflusses (postrenales Nierenversagen, z.B. krankhafte Veränderungen der Niere wie Einengungen oder Verstopfungen von Teilbereichen der Nieren).

Dabei gibt es die chronische, über eine lange Zeitspanne verlaufende Niereninsuffizienz mit Nierenversagen am Ende, und das akute Nierenversagen, welches einen plötzlichen Ausfall der Nierenfunktion bedeutet und meist intensivmedizinischer Betreuung bedarf.

Die Niereninsuffizienz teilt sich in 5 Stadien, wobei bei den ersten drei Stadien gar keine bis moderate Nierenfunktionsstörungen bestehen, die sich recht gut behandeln lassen. Bei den Stadien 4 und 5 kommt es zu einer Abnahme bzw. dem totalen Ausfall der Harnfunktion, wobei es zu einer Überwässerung des Körpers und gleichzeitiger metabolischen Aszidose und Hyperkaliämie mit Vergiftungserscheinungen im Körper kommt.

Um dies zu verhindern, brauchen die Patienten in den Stadien 4 und 5 meist eine Dialyse, als Blutreinigungsverfahren, umgangssprachlich auch Blutwäsche genannt, welches als Ersatz für die fehlende Nierenfunktion eingesetzt wird.

Dabei muss das Blut mithilfe von künstlichen Filtermembranen von schädlichen, harnpflichtigen Stoffen und überschüssigen Körperwasser befreit und die Elektrolyte ausgeglichen werden. Bei der Hämodialyse wird ein Gerät mit einem Membranfilter außerhalb des Körpers verwendet (künstliche Niere). Diese Blutreinigung ist lebensnotwendig. Eine andere Art der Dialyse ist die Peritonealdialyse, bei der das Bauchfell als Membran dient (Bauchfelldialyse).

Die Dialyse kann die Nieren jedoch nicht vollständig ersetzen und belastet den Körper. Dabei kann es zu während der Dialyse zu Blutdruckabfällen und weiteren Kreislaufproblemen kommen.

Bei chronischen Hämodialyse-Patienten kommt es nach vielen Jahren zu Spätschäden wie Gefäßverkalkungen, Herzerkrankungen, Knochen- und Gelenkschäden. Durch eine optimale Hämodialyse-Behandlung sowie durch zusätzliche, sorgfältige Therapie von Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und Blutarmut, die infolge eines chronischen Nierenversagens entstehen können, lassen sich diese Schäden deutlich vermindern oder ihr Auftreten verzögern.

Gleichzeitig kann durch die regelmäßige Hämodialyse, möglichst 3 mal wöchentlich ca. 4 Stunden, trotz des Ausfalls der Niere eine relativ gute Lebensqualität erreicht werden und die jahrelange Wartezeit auf ein neues Organ mit guter Überlebenschance überbrücken.

2 Kommentare

  1. „harnpflichtigen Stoffe“, hört sich so ein bisschen an als ob es da eine Verordnung zu gibt und der Oberarzt zu den Zellen sagt „Halt, das Zeug ist harnpflichtig, das könnt ihr da nicht reinlassen“.

    Aber jedes Kind braucht einen Namen und ich weis was es ist.

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